Was tun bei trockener Scheide, Scheidenausfluss und Scheidenpilz?

astrea Apothekenmagazin • 6. August 2024

Scheideninfektionen sind ein Thema, über das Frauen nur ungern sprechen. Dabei ist es wichtig, die Ursachen zu kennen und zu wissen, wie man sich selbst helfen kann. Wir geben ihnen Tipps und Hinweise, die ihnen bei Scheideninfektionen helfen können.

Trockene Scheide: Warum es dazu kommt und was hilft

Scheidentrockenheit kann zu Juckreiz, Brennen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen. Aber keine Sorge, es gibt sanfte Mittel, die schnell Abhilfe schaffen.

  • Ursachen Scheidentrockenheit: Hormonelle Veränderungen wie die Menopause, bestimmte Medikamente oder Krankheiten wie Diabetes.
  • Symptome trockene Scheide: Juckreiz, Brennen, ein unangenehmes Druckgefühl und Schmerzen beim Sex.
  • Behandlung Scheidentrockenheit:
  • Leichte Beschwerden: Gele, Cremes oder Zäpfchen mit Hyaluronsäure, die die Schleimhaut unterstützen und pflegen.
  • Stärkere Beschwerden: Bitte konsultieren Sie eine Ärztin. Verschreibungspflichtige Präparate wie Hormonsalben oder Zäpfchen können notwendig sein.


Scheidenausfluss: Was ist normal und wann sollte zum Arzt gehen?

Nicht jeder Scheidenausfluss ist ein Grund zur Sorge. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

  • Unproblematischer Ausfluss aus der Scheide: Weisslicher, durchsichtiger und geruchsloser Ausfluss ist völlig normal und gesund.
  • Verfärbter Scheidenausfluss: Gelbliche, grünliche oder bräunliche Verfärbung des Scheidenausflusses oder ein unangenehmer Geruch sind auf eine Infektion der Scheide.
  • Mögliche Ursachen der Scheideninfektion:
  • Bakterielle Vaginose: Veränderung des bakteriellen Gleichgewichts in der Scheide.
  • Vaginitis: Eine tatsächliche Infektion der Scheide.
  • Behandlung: Bitte von einer Frauenärztin untersuchen lassen. Oft ist eine Behandlung mit Antibiotika nötig.


Scheidenpilz: Symptome erkennen und richtig behandeln

Jucken und Brennen im Intimbereich oder Scheidenausfluss? Das kann ein Scheidenpilz sein. So werden Sie ihn schnell wieder los.

  • Ursachen Scheidenpilz: Ein erhöhter Vaginal-pH-Wert durch übertriebene Intimhygiene, geschwächte Abwehrkräfte oder Medikamente können die Ursache sein.
  • Symptome Scheidenpilz: Juckreiz, brennender Ausfluss und Rötung.
  • Behandlung Scheidenpilz: Spezielle Antipilzmittel wie Clotrimazol, sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.


Geschlechtskrankheiten: Anzeichen und Massnahmen

Bei ungewöhnlichen Symptomen kann es sich um eine Geschlechtskrankheit handeln. Was in diesem Fall zu tun ist, erfahren Sie hier.

  • Mögliche Infektionen: Gonorrhö (Tripper), Chlamydien oder Trichomonaden.
  • Symptome Geschlechtskrankheit: Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen, Juckreiz, Ausschlag, Fieber, Abgeschlagenheit.
  • Behandlung Geschlechtskrankheit: Eine Ärztin konsultieren, um die richtige Behandlung einzuleiten.


Scheidenhygiene – Tipps zur Pflege und Vorbeugung

So bleibt die Scheidenflora gesund

Eine gesunde Vaginalflora ist der beste Schutz vor Infektionen. Hier erfahren Sie, wie Sie sie unterstützen können.

  • Milchsäurebakterien (Laktobazillen): Diese nützlichen Bakterien z.B. in Naturjoghurt halten den pH-Wert im sauren Bereich und schützen uns vor Infektionen.
  • Probiotika: Die Einnahme von Laktobazillen, kann helfen, das vaginale Gleichgewicht zu erhalten.


Natürliche Pflegeprodukte: Sanfte Hilfe für den Intimbereich

Natürliche Produkte können bei Beschwerden im Intimbereich wahre Wunder wirken. Hier sind unsere Empfehlungen.

  • Sanddorn-Produkte: Die Beeren sind reich an Vitamin C und enthalten ein pflegendes Öl, das bei Scheidentrockenheit hilft.
  • Kamillenbäder: Ein warmes Kamillenbad Ein warmes Kamillenbad wirkt entzündungshemmend und lindert den Juckreiz.


Was Sie bei der Intimpflege vermeiden sollten

Manche Hausmittel und Tricks können der Scheidenflora mehr schaden als nützen. Verzichten Sie deshalb darauf.

  • Joghurt-Tampons: Die Bakterien im Joghurt sind nicht dieselben wie in unserer Scheide und können sogar schädlich sein.
  • Apfelessig: Er reizt die empfindliche Haut und stört das Gleichgewicht der Milchsäurebakterien.
  • Teebaumöl: Es ist zu aggressiv und trocknet die Schleimhaut aus.
  • Zuckerfreie Ernährung: Dass diese Ernährungsform Scheidenpilz vorbeugt, ist wissenschaftlich nicht belegt.


Zögern Sie nicht, sich bei Beschwerden im Intimbereich zunächst von einer Apothekerin beraten zu lassen. Eine gute Intimhygiene und das Wissen um die richtigen Massnahmen helfen, unangenehme Symptome zu vermeiden und unsere Gesundheit zu erhalten. Achten Sie auf Ihren Körper und bleiben Sie gesund!

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Einst als Mittel gegen die Fleischeslust eingesetzt, hat der Mönchspfeffer heute einen festen Platz in der Behandlung von Frauenleiden. In der griechischen und römischen Antike wurden dem Mönchspfeffer lustmindernde Wirkungen zugeschrieben. Dies spiegelt sich in seinem wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus L. (lat. agnus = Lamm, castus = keusch). Auch weitere seiner deutschen Namen weisen auf das Anaphrodisiakum hin: Keuschbaum und Keuschlamm. Hieronymus Bock hielt 1556 in seinem New Kreütter Buch fest: «Darumb dass diser Baum mit seinen schmalen Weidenbletter, … darzu die schwartze runde Körnlin, dem Pfeffer gleich, löschen vnd dilgen auß des fleisches brunst vnd begirde.» Im Altertum wurde die Pflanze als Heilmittel für vielerlei Erkrankungen verwendet. Später wurde der Mönchspfeffer volkstümlich zur Linderung leichter Beschwerden in den Tagen vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom, PMS) sowie zur Förderdung des Milchflusses eingesetzt. Eine Arzneipflanze für Frauen Heimisch ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis Westasien. Der immergrüne Baum mit seinen dichten ährenartigen Blütenständen kann gut sechs Meter hoch werden. Seine reifen Steinbeeren riechen aromatisch, salbeiartig und schmecken scharf und pfefferartig. Der Studienkreis «Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» der Universität Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gekürt. Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers regulieren und stabilisieren den weiblichen Hormonhaushalt. Insbesondere hemmen sie die Bildung von Prolaktin. Dieses Hormon wird vor allem in der Schwangerschaft ausgeschüttet, wo es für das Wachstum der Brustdrüse verantwortlich ist, sowie in der Stillzeit, während der es die Milchbildung anregt. Medizinisch stehen heute folgende Anwendungsgebiete im Vordergrund: – prämenstruelle Beschwerden einschliesslich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, – Menstruationsstörungen, – zu häufige, zu wenige oder ausbleibende Regelblutungen. Moderne Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers. Die Arzneimittel sollten täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten eingenommen werden.  Übrigens: Moderne Studien konnten die lusthemmende Wirkung von Mönchspfeffer nicht bestätigen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen eingenommen, soll er gar die Lust steigern.
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