Hautpflege

astrea Apothekenmagazin • 30. September 2025

Haut braucht Feuchtigkeit und UV-Schutz

Die Haut ist der Spiegel der Seele. Faktoren wie Stress, Hitze und Kälte sowie eine unsachgemässe Pflege können ihr schaden.


Wenn die Haut trocken ist, juckt oder Rötungen zeigt, kann dies auf eine Störung der Barriereschicht hinweisen. Diese besteht aus Hornzellen, die von hauteigenen Fetten fest zusammengehalten werden. Die nahezu wasserundurchlässige Schicht schützt vor Schadstoffen von aussen und sorgt auch für die Speicherung von Feuchtigkeit in der Haut. Ist sie geschädigt, wird sie durchlässig und schädliche Stoffe können besser eindringen.


Schutzfunktion nicht gefährden


Eine wichtige Rolle spielt dabei der pH-Wert, der das Verhältnis zwischen sauren und basischen Komponenten der Haut angibt. Bei den meisten Menschen liegt dieser Wert bei 5,0 bis 5,5. Kosmetikprodukte sollten daher einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert haben, damit die Schutzfunktion der Haut nicht darunter leidet. «Wenn falsche oder zu aggressive Pflegeprodukte verwendet werden, kann dies der Haut schaden. Seifen sind häufig basisch und können den natürlichen Säureschutzmantel der Haut stören», weiss Annik Minder, Apothekerin in der Apotheke-Drogerie am Marktplatz in Büren an der Aare.


Eigenen Hauttyp kennen


Die richtigen Pflegeprodukte können die Haut dabei unterstützen, sich selbst zu regenerieren und die schützende Barriereschicht wieder zu stärken. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist jedoch, den eigenen Hauttyp zu kennen. Apotheken bieten eine fachkompetente Beratung in diesem Bereich an.


Peeling sorgt für Frischegefühl


Die richtige Hautpflege beginnt mit der Reinigung. Denn erst, wenn Hornschüppchen, Schmutzpartikel und Talg entfernt sind, können die Wirkstoffe der nachfolgenden Pflege entsprechend wirken. «Mit dem Gebrauch einer sanften Reinigungsmilch wird jeder Hauttyp schonend sauber.» Ein klärendes Gesichtswasser kann zudem überschüssiges Fett aufnehmen, das auch letzte Make-up-Reste entfernt. Ein Peeling, ein- bis zweimal wöchentlich, entfernt abgestorbene Hautschuppen und sorgt zudem für ein tolles Frischegefühl.


Abgestimmte Hautpflege


Ist die Haut porentief gereinigt, benötigt sie eine auf den Hauttyp abgestimmte Pflege.


  • Trockene und sensible Haut reagiert oft mit Spannungsgefühlen und Rötungen. Eine milde, feuchtigkeitsspendende Tagescreme, die mit den Vitaminen E und C angereichert ist, kann der frühzeitigen Hautalterung entgegenwirken. In der Nacht hilft eine Creme mit Vitamin A, Sonnen- und Umweltschäden in der Haut zu reparieren.
  • Normale Haut produziert das richtige Mass an Fett und Feuchtigkeit. «Auch wenn diese Haut von Natur aus weniger anspruchsvoll ist, benötigt sie eine gute Feuchtigkeitspflege», so Annik Minder.
  • Fettige und unreine Haut braucht ebenfalls viel Feuchtigkeit, aber kein Fett, um nicht noch mehr Unreinheiten zu produzieren. Ideal sind nicht komedogene Cremes mit mattierenden Pigmenten, die dem unerwünschten Fettglanz vorbeugen.


Anti-Aging und UV-Schutz


Zudem gibt es für jeden Hauttyp eine reiche Palette an Anti-Aging-Produkten, die der Entstehung von Falten Einhalt gebieten sollen. Wichtig: Eine hochwertige Anti-Aging-Creme sollte frei von schädlichen Zusatzstoffen wie Parabenen, Silikonen oder künstlichen Duftstoffen sein.


«Um die Hautalterung zu verlangsamen, ist jedoch der UV-Schutz die wichtigste Massnahme», sagt die Apothekerin. Wer sich oft im Freien aufhält, sollte den Schutzfaktor 50 wählen. «Oft unterschätzen die Menschen die UV-Strahlung, die in den letzten 40 Jahrzehnten stärker und für die Haut aggressiver geworden ist», sagt Annik Minder. Sonnenschutz aufzutragen, sei auch im Freien sinnvoll. «Am einfachsten geht das, wenn der UV-Schutz bereits in der Tagespflege enthalten ist.»


Rosazea: keine reizenden Stoffe!


Bei Rosazea, auch Couperose genannt, handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die überwiegend im Gesicht auftritt. Wichtig ist eine feuchtigkeitsspendende, milde Pflege. Vermieden werden sollten dabei Peelings oder Produkte, die reizende Stoffe wie beispielsweise Alkohol enthalten. In der Apotheke finden sich spezielle Pflegeprodukte für Menschen mit Rosazea. Bei stärkerem Befall der Haut sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. «Auf keinen Fall dürfen kortisonhaltige Präparate aufgetragen werden, diese verschlimmern die Beschwerden», so die Apothekerin.


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Einst als Mittel gegen die Fleischeslust eingesetzt, hat der Mönchspfeffer heute einen festen Platz in der Behandlung von Frauenleiden. In der griechischen und römischen Antike wurden dem Mönchspfeffer lustmindernde Wirkungen zugeschrieben. Dies spiegelt sich in seinem wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus L. (lat. agnus = Lamm, castus = keusch). Auch weitere seiner deutschen Namen weisen auf das Anaphrodisiakum hin: Keuschbaum und Keuschlamm. Hieronymus Bock hielt 1556 in seinem New Kreütter Buch fest: «Darumb dass diser Baum mit seinen schmalen Weidenbletter, … darzu die schwartze runde Körnlin, dem Pfeffer gleich, löschen vnd dilgen auß des fleisches brunst vnd begirde.» Im Altertum wurde die Pflanze als Heilmittel für vielerlei Erkrankungen verwendet. Später wurde der Mönchspfeffer volkstümlich zur Linderung leichter Beschwerden in den Tagen vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom, PMS) sowie zur Förderdung des Milchflusses eingesetzt. Eine Arzneipflanze für Frauen Heimisch ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis Westasien. Der immergrüne Baum mit seinen dichten ährenartigen Blütenständen kann gut sechs Meter hoch werden. Seine reifen Steinbeeren riechen aromatisch, salbeiartig und schmecken scharf und pfefferartig. Der Studienkreis «Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» der Universität Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gekürt. Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers regulieren und stabilisieren den weiblichen Hormonhaushalt. Insbesondere hemmen sie die Bildung von Prolaktin. Dieses Hormon wird vor allem in der Schwangerschaft ausgeschüttet, wo es für das Wachstum der Brustdrüse verantwortlich ist, sowie in der Stillzeit, während der es die Milchbildung anregt. Medizinisch stehen heute folgende Anwendungsgebiete im Vordergrund: – prämenstruelle Beschwerden einschliesslich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, – Menstruationsstörungen, – zu häufige, zu wenige oder ausbleibende Regelblutungen. Moderne Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers. Die Arzneimittel sollten täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten eingenommen werden.  Übrigens: Moderne Studien konnten die lusthemmende Wirkung von Mönchspfeffer nicht bestätigen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen eingenommen, soll er gar die Lust steigern.
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