Krampfadern

astrea Apothekenmagazin • 6. Juni 2024

Wenn sich die Beine im Sommer schwer anfühlen, können Krampfadern die Ursache sein. Diese sind nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern bergen auch gesundheitliche Risiken. Eine Abklärung ist deshalb sinnvoll und angezeigt.

Geschwächte Venen verlieren ihre Elastizität, dehnen sich aus und füllen sich prall mit Blut. Vor allem im Sommer bilden sich dann Krampfadern. Diese krankhaft erweiterten Venen treten knotenförmig unter der Haut hervor.


Wann ist eine Abklärung der Veneninsuffizienz sinnvoll?

Wer unter müden, schweren Beinen leidet oder wenn Krampfadern Schmerzen verursachen, sollte das Venensystem per Ultraschall untersuchen lassen. Auch Schwellungen, Hautveränderungen oder Schmerzen in den Beinen sollten von einem Facharzt abgeklärt werden.


Wie kann man Krampfadern vorbeugen?

Ausreichend Bewegung, eine gesunde Ernährung sowie das Vermeiden von Übergewicht können dazu beitragen, Krampfadern zu vermeiden. Allerdings ist die Neigung zu Krampfadern meist genetisch bedingt. Wenn ein Familienmitglied an Krampfadern leidet, ist eine fachärztliche Kontrolle sinnvoll.


Welche gesundheitlichen Risiken bergen Krampfadern?

  • Blutungen: Krampfadern können Blutungen verursachen. Sie können sich entzünden und Hautveränderungen hervorrufen.
  • Anschwellen der Beine: Bei Betroffenen können die Beine dauerhaft anschwellen.
  • Thrombosen: Krampfadern erhöhen das Thrombosen-Risiko (Blutgerinnsel). Diese können sich lösen und durch den Blutstrom in andere Organe gelangen, wo sie zu einer Embolie führen können.
  • Offene Beine: Insbesondere im Alter können unbehandelte Krampfadern zu einem offenen Bein führen. 


Wann sollten Krampfadern entfernt werden?

  • Ausgeprägte Krampfadern: Wenn Krampfadern in ausgeprägter Form vorliegen, auch ohne Symptome.
  • Komplikationen: Spätestens beim Auftreten der ersten Symptome sei eine Entfernung angezeigt.
  • Ästhetische Gründe: Wenn das Aussehen der Beine zu sehr stört, kann auch eine Entfernung sinnvoll sein.


Mit welchen Methoden werden Krampfadern entfernt?

  • Laserbehandlung: Der Laser wird nach einer örtlichen Betäubung durch einen kleinen Hautschnitt in die betroffene Vene eingeführt. Dieser ambulante Eingriff ist schonend.
  • Häkelmethode: Krankhaft erweiterte Venen werden abschnittsweise mithilfe einer chirurgischen Häkelnadel entfernt. Der ambulante Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung.
  • Stripping: Die krankhaft erweiterten Abschnitte der Stammvene werden unter Vollnarkose oder Rückenmarksnarkose herausgezogen. Das Stripping ist in der Regel mit einem zweitägigen Krankenhausaufenthalt verbunden.


Was ist nach einer Krampfaderoperation zu beachten?

  • Kompressionsstrümpfe: Sie helfen, Thrombosen nach Operationen zu verhindern
  • Keine Sonnenbestrahlung: Nach der Verödung von Krampfadern sollte man sechs Wochen lang die Sonne meiden. Die kleinen Narben, die bei der Laser-, Häkel- und Strippingmethode entstehen, müssen mit einem Sonnenschutzmittel geschützt werden.
  • Ärztliche Kontrolle alle zwei bis drei Jahre: Bei genetischer Veranlagung treten bei zehn bis 30 Prozent der Betroffenen nach einer Operation weitere Krampfadern auf.


Worin unterscheiden sich Besenreiser von Krampfadern

Besenreiser sind eine Unterform von Krampfadern. Es sind kleinste erweiterte Gefäße in der obersten Hautschicht, die als dünne, rötlich-bläuliche Linien sichtbar sind.

  • Hinweis auf eine Venenerkrankung: Sie können ein Hinweis auf eine Venenerkrankung sein.
  • Keine Behandlung notwendig: Eine Behandlung ist nur aus ästhetischen Gründen notwendig. Vor einer Behandlung sollte das Venensystem der Beine untersucht werden.
  • Nicht durch die Krankenkasse gedeckt: Im Gegensatz zu Krampfadern wird die Behandlung von Besenreisern nicht von den Krankenkassen übernommen.


Was tun bei schweren und müden Beinen?

  • Viel Bewegung im Alltag: Das regt den Kreislauf an.
  • Wechselduschen: Mit warmem Wasser beginnen und mit kaltem Wasser beenden.
  • Dehnübungen und Faszienball-Massage: Auf diese Weise fördern Sie eine gute Durchblutung in den Beinen.
  • Hochlagern der Beine: Das fördert den Blutrückfluss in den Beinen.
  • Ausreichend trinken: Das verbessert die Durchblutung, beugt Wassereinlagerungen vor, fördert den Lymphabfluss und unterstützt die Muskelfunktion.
  • Kühlende Gels auftragen: Sie fördern die Durchblutung und wirken entzündungshemmend.
  • Kompressionsstrümpfe: Sie helfen bei der Vorbeugung von Thrombosen (Blutgerinnseln).



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Einst als Mittel gegen die Fleischeslust eingesetzt, hat der Mönchspfeffer heute einen festen Platz in der Behandlung von Frauenleiden. In der griechischen und römischen Antike wurden dem Mönchspfeffer lustmindernde Wirkungen zugeschrieben. Dies spiegelt sich in seinem wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus L. (lat. agnus = Lamm, castus = keusch). Auch weitere seiner deutschen Namen weisen auf das Anaphrodisiakum hin: Keuschbaum und Keuschlamm. Hieronymus Bock hielt 1556 in seinem New Kreütter Buch fest: «Darumb dass diser Baum mit seinen schmalen Weidenbletter, … darzu die schwartze runde Körnlin, dem Pfeffer gleich, löschen vnd dilgen auß des fleisches brunst vnd begirde.» Im Altertum wurde die Pflanze als Heilmittel für vielerlei Erkrankungen verwendet. Später wurde der Mönchspfeffer volkstümlich zur Linderung leichter Beschwerden in den Tagen vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom, PMS) sowie zur Förderdung des Milchflusses eingesetzt. Eine Arzneipflanze für Frauen Heimisch ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis Westasien. Der immergrüne Baum mit seinen dichten ährenartigen Blütenständen kann gut sechs Meter hoch werden. Seine reifen Steinbeeren riechen aromatisch, salbeiartig und schmecken scharf und pfefferartig. Der Studienkreis «Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» der Universität Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gekürt. Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers regulieren und stabilisieren den weiblichen Hormonhaushalt. Insbesondere hemmen sie die Bildung von Prolaktin. Dieses Hormon wird vor allem in der Schwangerschaft ausgeschüttet, wo es für das Wachstum der Brustdrüse verantwortlich ist, sowie in der Stillzeit, während der es die Milchbildung anregt. Medizinisch stehen heute folgende Anwendungsgebiete im Vordergrund: – prämenstruelle Beschwerden einschliesslich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, – Menstruationsstörungen, – zu häufige, zu wenige oder ausbleibende Regelblutungen. Moderne Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers. Die Arzneimittel sollten täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten eingenommen werden.  Übrigens: Moderne Studien konnten die lusthemmende Wirkung von Mönchspfeffer nicht bestätigen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen eingenommen, soll er gar die Lust steigern.
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