So bleiben Ihre Zähne gesund

astrea Apothekenmagazin • 17. April 2025

Gesund beginnt im Mund

Wie oft man die Zähne putzen und wie man die Zahnbürste führen sollte, weiss nicht zuletzt dank der Schulzahnpflege die Mehrheit unserer Bevölkerung. Für lebenslangen Erhalt von gesunden Zähnen und Zahnhalteapparat braucht es mehr.


Gesund beginnt im Mund – ein Schlagwort, das einen wahren Kern enthält. Doch die Natur macht es uns nicht einfach, unsere Zähne zu pflegen. Sie hat diese kleinen, extrem harten Wunderwerke zwar zweckmässig, aber kompliziert gestaltet. Berggipfel (Höcker) und -täler (Fissuren) wechseln sich scheinbar zufällig ab. Zahnzwischenräume und Zahnfleischfurchen begrenzen die Zahnkrone, die auf ihrer Oberfläche so viele kleine Facetten besitzt, dass es selbst uns Zahnprofis schwerfällt, unsere Zähne zu 100 Prozent belagfrei zu halten.


«Dreimal täglich Zähneputzen ist gut, aber die richtige Technik ist entscheidend.»


Selbstreinigung der Zähne


Unser Mund bietet jedoch Hilfe bei seiner Pflege an: Selbstreinigung durch Lippen, Zunge und Speichel. Während wir sprechen oder essen, reiben Lippen und Zunge an den Glattflächen der Zähne entlang und befreien diese von kariesverursachendem Belag (Plaque). Stehen Zähne schief in der Zahnreihe, bilden sich Nischen und Schattenstellen, die von der Selbstreinigung nicht erreicht werden. Werden diese Zähne in die Zahnreihe eingeordnet, dient dies nicht nur der Ästhetik, sondern der Vorbeugung vor Zahnschäden.


Wichtig ist die zweifache Funktion des Speichels. Das Durchfliessen der Zahnzwischenräume reinigt diese mechanisch. Die zweite Schutzfunktion des Speichels ist eine chemische: Schädliche Säuren werden neutralisiert. Wenn alters- oder medikamentenbedingt die Speichelproduktion nachlässt, gehört ausreichendes Trinken zur Anregung des Speichelflusses zu einer gezielten Mundhygiene.


Kaugummi als Ersatzlösung


Für Menschen, die nach einer auswärtigen Mahlzeit ihre Zähne nicht putzen können, ist ein Glas Wasser nach dem Essen Teil der täglichen Zahnpflege.


Ebenso wirksam ist ein zuckerfreier Kaugummi, der nicht nur die mechanische Selbstreinigung der Mundhöhle auslöst, sondern durch die Kaubewegungen auch die Speichelproduktion anregt.


Besonders nach dem Essen säurehaltiger Lebensmittel wie Obst sollte man Wasser trinken und mit dem Zähneputzen circa eine Stunde warten. Sonst putzt man den durch Säure angegriffenen Schmelz regelrecht weg.


Putztechnik und -systematik


Es gibt Menschen, die trotz drei- bis fünfmaligem täglichem Zähneputzen immer wieder Plaqueansammlungen zeigen. Was machen sie falsch? Sie wenden keine geeignete Systematik an. Sie putzen mal hier, mal da, aber nie konsequent die Zahnreihe von einer Seite zur anderen. Dabei geht dies ganz einfach: Die Zähne haben drei Flächen, die Sie mit Ihrer Zahnbürste erreichen können: aussen (zur Lippe hin), innen (zur Zunge hin) und auf der Kaufläche. Dabei müssen Sie wie folgt bürsten:


Eine Minute lang die Aussenflächen im Oberkiefer rechts hinten beginnend nach vorne putzend, weiter nach links hinten, dann nach unten links wechselnd, wieder nach vorne, weiter nach rechts hinten – somit sind Sie wieder an der Ausgangsposition! Dies wiederholen Sie je eine Minute für die Innenflächen und die Kauflächen. Auf diese Art haben Sie dreimal je eine Minute lang alle mit der Zahnbürste erreichbaren Zahnoberflächen gebürstet. Wiederholen Sie dies zwei- bis dreimal täglich nach den Hauptmahlzeiten, haben Sie schon die halbe Miete für eine gesunde Mundhöhle.


Problembereiche Zahnzwischenräume


Mühsamer ist die abendliche Reinigung der Zahnzwischenräume. Im jungen Gebiss stehen die Zähne eng beieinander, sodass man Zahnseide gut führen und eine effektive Reinigung bis in die Zahnfleischfurchen erzielen kann.


Wenn mit zunehmendem Alter das Zahnfleischdreieck (Papille) zwischen den Zähnen zurückgeht, sind kleine Zahnzwischenraumbürstchen die bessere Wahl. Sie reinigen die benachbarten Zahnflächen und stärken das Zahnfleisch durch Massage.


Zahnbürste, Zahnpasta, Fluoride


Bei der Frage nach der Wahl von Zahnbürste und -pasta stehen keine Marken und Typen im Vordergrund. Wichtig ist eine Bürste, mit der man individuell eine gute Reinigungswirkung erzielt. Ob diese manuell oder mittels einer elektrischen Zahnbürste erreicht wird, ist dabei sekundär.


Die Zahnpasta sollte zur «Härtung» des Schmelzes Fluoride enthalten und gut schmecken, um den Spass am Zähneputzen zu erhalten. Damit das Bürsten nicht zu «Schrubberläsionen» an den Zähnen führt, sollte die Zahnpasta einen möglichst niedrigen RDA-Wert (<100) haben.


Munddusche


Eine Munddusche erzielt keine Reinigungswirkung, da die schädliche Plaque fest auf der Zahnoberfläche klebt und durch den Wasserstrahl nicht zu entfernen ist. Auch für eine Massage des Zahnfleischs wird keine Munddusche benötigt, da jene auch durch die richtige Bürsttechnik erreicht werden kann.


Regelmässige Selbstkontrolle


Tag für Tag bemüht man sich um gesunde Zähne, doch wie soll man ausser bei den (halb-)jährlichen Kontrollen beim Zahnarzt erfahren, wie effizient die eigene Zahnpflege ist? Ihr Zahnarzt und Ihr Apotheker bieten sogenannte Plaquerevelatoren an, mit denen Sie die Sauberkeit Ihrer Zähne erkennen können. Regelmässig eingesetzt sind sie gute Motivatoren.



Nicht nur auf den Zähnen lagern sich Bakterien, Viren und Pilze ab, die Nischen und Falten von Schleimhäuten und Zunge bedürfen ebenso einer regelmässigen Reinigung. Für die Zunge gibt es dafür speziell geformte Zungenschaber, für die Gaumenschleimhaut genügt die eigene Zahnbürste.

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Einst als Mittel gegen die Fleischeslust eingesetzt, hat der Mönchspfeffer heute einen festen Platz in der Behandlung von Frauenleiden. In der griechischen und römischen Antike wurden dem Mönchspfeffer lustmindernde Wirkungen zugeschrieben. Dies spiegelt sich in seinem wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus L. (lat. agnus = Lamm, castus = keusch). Auch weitere seiner deutschen Namen weisen auf das Anaphrodisiakum hin: Keuschbaum und Keuschlamm. Hieronymus Bock hielt 1556 in seinem New Kreütter Buch fest: «Darumb dass diser Baum mit seinen schmalen Weidenbletter, … darzu die schwartze runde Körnlin, dem Pfeffer gleich, löschen vnd dilgen auß des fleisches brunst vnd begirde.» Im Altertum wurde die Pflanze als Heilmittel für vielerlei Erkrankungen verwendet. Später wurde der Mönchspfeffer volkstümlich zur Linderung leichter Beschwerden in den Tagen vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom, PMS) sowie zur Förderdung des Milchflusses eingesetzt. Eine Arzneipflanze für Frauen Heimisch ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis Westasien. Der immergrüne Baum mit seinen dichten ährenartigen Blütenständen kann gut sechs Meter hoch werden. Seine reifen Steinbeeren riechen aromatisch, salbeiartig und schmecken scharf und pfefferartig. Der Studienkreis «Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» der Universität Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gekürt. Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers regulieren und stabilisieren den weiblichen Hormonhaushalt. Insbesondere hemmen sie die Bildung von Prolaktin. Dieses Hormon wird vor allem in der Schwangerschaft ausgeschüttet, wo es für das Wachstum der Brustdrüse verantwortlich ist, sowie in der Stillzeit, während der es die Milchbildung anregt. Medizinisch stehen heute folgende Anwendungsgebiete im Vordergrund: – prämenstruelle Beschwerden einschliesslich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, – Menstruationsstörungen, – zu häufige, zu wenige oder ausbleibende Regelblutungen. Moderne Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers. Die Arzneimittel sollten täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten eingenommen werden.  Übrigens: Moderne Studien konnten die lusthemmende Wirkung von Mönchspfeffer nicht bestätigen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen eingenommen, soll er gar die Lust steigern.
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