Wenn das Herz aus dem Takt gerät

astrea Apothekenmagazin • 17. April 2025

Vorhofflimmern ist eine manchmal kaum bemerkte Herzrhythmusstörung

Vorhofflimmern ist eine manchmal kaum bemerkte Herzrhythmusstörung, die die Lebensqualität und Gesundheit erheblich beeinträchtigen kann. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell abgestimmte Therapie können das Risiko schwerer Komplikationen minimieren.


Beim Vorhofflimmern schlagen die Vorhöfe des Herzens unkoordiniert und oft zu schnell. Das Herz kann seine normale Funktion nicht mehr effektiv erfüllen, was zu einem erhöhten Risiko für Schlaganfall, Herzinsuffizienz und anderen Komplikationen führen kann. Etwa ein Prozent der Schweizer Gesamtbevölkerung ist betroffen, bei den über 75-Jährigen sind es rund zehn Prozent. Wussten Sie, dass Vorhofflimmern die häufigste Herzrhythmusstörung ist?


Das Herz: der Motor unseres Lebens


Ohne unser Herz könnten wir nicht überleben. Es pumpt unentwegt Blut durch die Blutgefässe, damit unser ganzer Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Bei einem gesunden Menschen schlägt es 60- bis 100-mal pro Minute, das entspricht unvorstellbaren 30 bis 50 Millionen Herzschlägen pro Jahr. Die Muskelfasern des Herzens müssen dabei koordiniert arbeiten: Im Takt spannen sie sich an und dehnen sich anschliessend wieder aus, um das Blut durch unser Kreislaufsystem zu pumpen.


Doch wie wird das Herz angetrieben? Der elektrische Impuls für jeden einzelnen Herzschlag entsteht im sogenannten Sinusknoten, einer Gruppe von Zellen in der Wand des rechten Vorhofs. Spezielle Nervenbahnen leiten die elektrischen Signale zu tausenden von Muskelzellen in den Vorhöfen und Kammern weiter und geben so den richtigen Takt für den Herzschlag vor. Gesunde Menschen haben einen relativ regelmässigen Herzrhythmus.


Die häufigsten Ursachen für Vorhofflimmern


Bei rund 100 000 Personen in der Schweiz lässt sich eine abnormale elektrische Aktivität in den Vorhöfen des Herzens feststellen. Die fehlerhaften Impulse werden von dort auf die Herzkammern übertragen und führen dazu, dass diese ebenfalls unregelmässig und zu schnell schlagen: Der Pumpvorgang der Vorhöfe und der Herzkammern ist nicht mehr aufeinander abgestimmt.


Vorhofflimmern ist oft die Folge einer Überbelastung des Herzens. Ursache dafür können das Alter, ein hoher Blutdruck, Übergewicht, Diabetes, eine Schlafapnoe oder ein hoher Alkoholkonsum sein. Es kann aber auch mit einer bestehenden Herzerkrankung einhergehen, zum Beispiel mit einer Herzklappenerkrankung oder einer Herzinsuffizienz. Auch nach einem Herzinfarkt kann ein Vorhofflimmern auftreten. Nicht immer ist ein offensichtlicher Grund erkennbar.


Symptome und gefährliche Folgen


Kennen Sie die Symptome von Vorhofflimmern? Wenn das Herz in Ruhe zu schnell und unregelmässig schlägt, verspüren Betroffene meist ein Herzpochen oder Herzrasen. Oft werden diese Symptome von Unruhe und Nervosität, manchmal auch Angst begleitet. Schwindel, Atemnot oder Brustschmerz können hinzukommen. Bei derartigen Beschwerden ist es wichtig, sich ärztlich untersuchen zu lassen.


Das Vorhofflimmern für sich ist nicht unmittelbar gefährlich, doch wenn es nicht behandelt wird, können schwerwiegende Folgen auftreten. Einerseits der Hirnschlag: Rund 20 Prozent der Hirnschläge lassen sich auf ein Vorhofflimmern zurückführen. Weil das Herz nicht mehr richtig schlägt und der Blutfluss verlangsamt ist, können sich Blutgerinnsel ablagern, die ins Hirn gelangen können und dort ein Blutgefäss verstopfen. Ein absoluter Notfall! Andererseits belasten ein schneller und unregelmässiger Herzschlag das Herz enorm: Dies kann zu einer Herzinsuffizienz führen.


Risikofaktoren minimieren


Zum Glück kann man einiges unternehmen, um das Risiko eines Vorhofflimmerns und dessen mögliche Folgen zu begrenzen. Wenn Grunderkrankungen wie zum Beispiel eine Herzerkrankung oder ein hoher Blutdruck bestehen, sollte man diese möglichst gut therapieren. Dazu gehört auch, die verschriebenen Medikamente richtig einzunehmen und seine Werte regelmässig kontrollieren zu lassen.


Ganz allgemein trägt ein gesunder Lebensstil ebenfalls zu einer guten Herzgesundheit bei:


  • Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise nach Art der Mittelmeerküche und behalten Sie Ihr Gewicht im Auge.
  • Suchen Sie sich eine Sportart, die Ihnen Freude macht und bewegen Sie sich täglich ausreichend.
  • Verzichten Sie aufs Rauchen und schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein.
  • Unterhalten Sie soziale Kontakte, denn das beeinflusst nicht nur die psychische Gesundheit positiv.


Viele Zusatzinformationen zum Thema Herzgesundheit – speziell auch zu Vorhofflimmern – finden Sie unter www.swissheart.ch.

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Einst als Mittel gegen die Fleischeslust eingesetzt, hat der Mönchspfeffer heute einen festen Platz in der Behandlung von Frauenleiden. In der griechischen und römischen Antike wurden dem Mönchspfeffer lustmindernde Wirkungen zugeschrieben. Dies spiegelt sich in seinem wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus L. (lat. agnus = Lamm, castus = keusch). Auch weitere seiner deutschen Namen weisen auf das Anaphrodisiakum hin: Keuschbaum und Keuschlamm. Hieronymus Bock hielt 1556 in seinem New Kreütter Buch fest: «Darumb dass diser Baum mit seinen schmalen Weidenbletter, … darzu die schwartze runde Körnlin, dem Pfeffer gleich, löschen vnd dilgen auß des fleisches brunst vnd begirde.» Im Altertum wurde die Pflanze als Heilmittel für vielerlei Erkrankungen verwendet. Später wurde der Mönchspfeffer volkstümlich zur Linderung leichter Beschwerden in den Tagen vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom, PMS) sowie zur Förderdung des Milchflusses eingesetzt. Eine Arzneipflanze für Frauen Heimisch ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis Westasien. Der immergrüne Baum mit seinen dichten ährenartigen Blütenständen kann gut sechs Meter hoch werden. Seine reifen Steinbeeren riechen aromatisch, salbeiartig und schmecken scharf und pfefferartig. Der Studienkreis «Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» der Universität Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gekürt. Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers regulieren und stabilisieren den weiblichen Hormonhaushalt. Insbesondere hemmen sie die Bildung von Prolaktin. Dieses Hormon wird vor allem in der Schwangerschaft ausgeschüttet, wo es für das Wachstum der Brustdrüse verantwortlich ist, sowie in der Stillzeit, während der es die Milchbildung anregt. Medizinisch stehen heute folgende Anwendungsgebiete im Vordergrund: – prämenstruelle Beschwerden einschliesslich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, – Menstruationsstörungen, – zu häufige, zu wenige oder ausbleibende Regelblutungen. Moderne Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers. Die Arzneimittel sollten täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten eingenommen werden.  Übrigens: Moderne Studien konnten die lusthemmende Wirkung von Mönchspfeffer nicht bestätigen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen eingenommen, soll er gar die Lust steigern.
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