Neurodermitis im Kindesalter – Auf die Pflege kommt es an

astrea Apothekenmagazin • 16. Mai 2024

Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine Hautkrankheit, die bis zu 20% der Kinder in der Schweiz betrifft. Die juckenden Hautrötungen beeinträchtigen die Lebensqualität der Kinder stark.

Ursachen von Neurodermitis bei Kindern

Die genauen Gründe für die Zunahme der Erkrankung sind vielschichtig und noch nicht vollständig erforscht. Mögliche Gründe für die Verbreitung sind: 


  • Hygiene: Statt in Schlamm und Dreck spielen Kinder in sauberen Wohnungen, in denen Putzmittel grosszügig eingesetzt werden, um die als bedrohlich empfundenen «Keime» abzutöten. 
  • Genetik: Kinder von Eltern mit allergischen Erkrankungen haben ein höheres Risiko, an Neurodermitis zu erkranken. 
  • Defizit des Proteins Filaggrin: Das Protein ist wichtig für die Hautbarriere. Ein Mangel kann zu trockener Haut und damit zu Erkrankungen führen. 


Auslöser der Neurodermitis 

  • Eine Veränderung der Hautflora kann zu einer Verminderung der mikrobiellen Vielfalt der Haut führen, was wiederum Krankheitsschübe begünstigen kann. Häufige Ursachen für veränderte Hautreaktionen sind: 
  • Häufiges Duschen 
  • Reizstoffe der Seife oder Haushaltsreiniger 
  • Hausstaub 
  • Pollen 
  • Tierhaare 
  • psychischer Stress 
  • Textil- oder Wollfasern 
  • Zitronen- oder Orangensaft 
  • … 


Prävention der Neurodermitis im Kindesalter 

Unabhängig davon, ob Symptome vorhanden sind oder nicht, ist eine konsequente Hautpflege mit jahreszeitlich angepassten Hautschutzpräparaten die Basis der Neurodermitis-Prävention. 



Die Pflege mit Hautschutzpräparaten ist jahreszeitlich bedingt: 

  • Im Winter bei kalter und trockener Luft werden eher fetthaltige Produkte verwendet 
  • Im Sommer bei warmer und feuchter Luft sind Hautschutzmittel mit höherem Feuchthaltevermögen erforderlich 


Wie wird Neurodermitis bei Kindern behandelt? 

  • Leichte bis mittelschwere Ekzeme werden mit Kortikosteroiden oder antiseptischen Mitteln behandelt, auch die Behandlung mit UV-Strahlen ist möglich 
  • Schwere Neurodermitis erfordert intensivere Therapien mit starken Medikamenten im Krankenhaus 


Handlungsempfehlungen zum Neurodermitis-Schutz 

  • Wählen Sie milde Pflegeprodukte für die Kinderhaut 
  • Tupfen Sie die Haut ihres Kindes nach dem Duschen sanft ab 
  • Lassen Sie ihr Kind ausser Haus spielen, wo es mit Schmutz und Dreck in Berührung kommt 
  • Halten Sie die Fingernägel ihres Kindes kurz, um Verletzungen durch Kratzen zu verhindern 
  • Lüften Sie regelmässig, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren 
  • Verwenden Sie anstelle von Weichspülern Essig 
  • Achten Sie auf lockere, mehrschichtige Kleidung 


Fazit

Sorgfältige Pflege und eine angemessene Behandlung sind entscheidend für den Umgang mit Neurodermitis im Kindesalter. Ein umfassendes Verständnis der Ursachen und Symptome bildet die Grundlage für wirksame Präventions- und Behandlungsstrategien. Individuelle Lösungen und regelmässige Pflege können helfen, die Erkrankung in den Griff zu bekommen und die Lebensqualität der betroffenen Kinder zu verbessern. 


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Einst als Mittel gegen die Fleischeslust eingesetzt, hat der Mönchspfeffer heute einen festen Platz in der Behandlung von Frauenleiden. In der griechischen und römischen Antike wurden dem Mönchspfeffer lustmindernde Wirkungen zugeschrieben. Dies spiegelt sich in seinem wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus L. (lat. agnus = Lamm, castus = keusch). Auch weitere seiner deutschen Namen weisen auf das Anaphrodisiakum hin: Keuschbaum und Keuschlamm. Hieronymus Bock hielt 1556 in seinem New Kreütter Buch fest: «Darumb dass diser Baum mit seinen schmalen Weidenbletter, … darzu die schwartze runde Körnlin, dem Pfeffer gleich, löschen vnd dilgen auß des fleisches brunst vnd begirde.» Im Altertum wurde die Pflanze als Heilmittel für vielerlei Erkrankungen verwendet. Später wurde der Mönchspfeffer volkstümlich zur Linderung leichter Beschwerden in den Tagen vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom, PMS) sowie zur Förderdung des Milchflusses eingesetzt. Eine Arzneipflanze für Frauen Heimisch ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis Westasien. Der immergrüne Baum mit seinen dichten ährenartigen Blütenständen kann gut sechs Meter hoch werden. Seine reifen Steinbeeren riechen aromatisch, salbeiartig und schmecken scharf und pfefferartig. Der Studienkreis «Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» der Universität Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gekürt. Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers regulieren und stabilisieren den weiblichen Hormonhaushalt. Insbesondere hemmen sie die Bildung von Prolaktin. Dieses Hormon wird vor allem in der Schwangerschaft ausgeschüttet, wo es für das Wachstum der Brustdrüse verantwortlich ist, sowie in der Stillzeit, während der es die Milchbildung anregt. Medizinisch stehen heute folgende Anwendungsgebiete im Vordergrund: – prämenstruelle Beschwerden einschliesslich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, – Menstruationsstörungen, – zu häufige, zu wenige oder ausbleibende Regelblutungen. Moderne Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers. Die Arzneimittel sollten täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten eingenommen werden.  Übrigens: Moderne Studien konnten die lusthemmende Wirkung von Mönchspfeffer nicht bestätigen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen eingenommen, soll er gar die Lust steigern.
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