Kopfschmerzen – Die häufigsten Arten und ihre Merkmale

astrea Apothekenmagazin • 16. Mai 2024

Es gibt mehr als 200 verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Ganz oben auf der Liste stehen Spannungskopfschmerz, Migräne und Cluster-Kopfschmerz. Sie können junge Menschen ebenso wie Senioren quälen, sogar Kinder können betroffen sein.

57,5 Prozent der Frauen und 44,4 Prozent der Männer gaben in Deutschland an, innerhalb eines Jahres mindestens einmal unter Kopfschmerzen gelitten zu haben {Befragung Robert Koch-Institut 2019 / 2020).


Verursacht Zähneknirschen Spannungskopfschmerzen?

Die Ursachen von Spannungskopfschmerzen sind vielfältig.

  • Stress und psychische Belastungen sind Hauptauslöser für Spannungskopfschmerzen.
  • Schlafstörungen, Schmerzen im Nacken- oder Kieferbereich, Belastung der Augen und Probleme der Gelenkverbindung zwischen Ober- und Unterkiefer können ebenfalls zu Spannungskopfschmerzen führen.
  • Falsche Haltung, nächtliches Zähneknirschen und fieberhafte Infekte sind weitere mögliche Ursachen.


Spannungskopfschmerzen fühlen sich an, als würde ein Band um den Kopf laufen. Der dumpfe, drückende Kopfschmerz in der Stirn oder im ganzen Kopf tritt bei Frauen etwas häufiger auf als bei Männern.


Nächtlichem Zähneknirschen, das kann unbemerkt zu starken Verspannungen der Kau-, Kiefer- und Gesichtsmuskulatur führen und damit zu Spannungskopfschmerzen. Das Tragen von Zahnschienen, insbesondere nachts, kann die Zähne schützen und die Kiefermuskulatur entlasten. Damit helfen sie, Spannungskopfschmerzen zu vermeiden. Moderne Schienen können mit Biofeedback arbeiten, um das Verhalten nachhaltig zu verändern. Entspannungsübungen wie Dehnen und langsames Öffnen und Schliessen des Mundes helfen gegen Zähneknirschen.


Hilft Bewegung an der frischen Luft bei einem Migräneanfall?

Typisch für die Migräne ist, dass meist nur eine Kopfseite betroffen ist. Die Attacken werden von Übelkeit und starker Licht- und Lärmempfindlichkeit begleitet. Bei manchen Menschen kündigt eine kurze Aura mit Sehstörungen den Schmerz an.


Während eines Migräneanfalls ist Bewegung an der frischen Luft nicht zu empfehlen, da sie den pulsierenden Schmerz verstärkt. Gezielte Dehnübungen hingegen lockern verspannte Muskeln und lindern so den Migräneschmerz. Entspannungstechniken wie Progressive Muskelrelaxation, Yoga, Autogenes Training, Tai-Chi oder Biofeedback können die Beschwerden lindern.


Sind Cluster-Kopfschmerzen eine reine Männersache?

Cluster-Kopfschmerzen sind eine seltene, aber sehr schmerzhafte Form von Kopfschmerzen. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Cluster-Kopfschmerzen treten meist nur im Bereich der Augen auf. Die Attacken dauern zwischen 15 und drei Stunden. Nur etwa einer von 1000 Menschen leidet an Cluster-Kopfschmerzen. Die erste Attacke tritt meist nach dem 20.Lebensjahr auf. Erstaunlicherweise sind Männer etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Cluster-Kopfschmerzen, aber bisher ist keine Therapie bekannt, die bei allen Patienten Linderung oder Heilung verspricht.


Kann Kaffee Kopfschmerzen lindern?

Kaffee, insbesondere das darin enthaltene Koffein, hat eine schmerzlindernde Wirkung bei Migräne und Spannungskopfschmerzen. Die Wirkung von Koffein auf Kopfschmerzen ist jedoch dosisabhängig und kann von Person zu Person unterschiedlich sein.


Hilft Kälte oder Wärme bei Kopfschmerzen?

Ob die kühlende Linderung eines kalten Waschlappens oder die entspannende Wärme eines Kirschkernkissens – finden Sie heraus, was Ihren Körper entlastet und ihm guttut.


  • Kalte Umschläge können bei Migräne helfen, da sie die Blutgefässe verengen und so den Druck im Kopf verringern können.
  • Kälte kann Entzündungen eindämmen und Schmerzen im betroffenen Kopfbereich lindern.
  • Bei Migräneanfällen, bei denen sich die Blutgefässe im Schläfenbereich erweitern, helfen sowohl Pfefferminzöl als auch Kühlkompressen.
  • Wärmekissen, Wärmepflaster oder warme Bäder mit Lavendelöl können bei Spannungskopfschmerzen helfen, da sie die Durchblutung fördern und Muskelverspannungen lösen.


Hilft Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerzen?

Das im Pfefferminzöl enthaltene Menthol wirkt kühlend und kann bei Spannungskopfschmerzen schmerzlindernd wirken. Pfefferminzöl wirkt ähnlich wie Paracetamol und andere herkömmliche Schmerzmittel. Pfefferminzöl ist gut verträglich und hat keine systemischen Nebenwirkungen. Es wird empfohlen, es verdünnt direkt auf die schmerzenden Stellen aufzutragen.


Fazit

Kopfschmerzen sind vielfältig und können durch körperliche Belastungen oder psychischen Stress ausgelöst werden. Verschiedene Behandlungsmethoden wie Zahnschienen, Entspannungsübungen und Kälte- oder Wärmeanwendungen können Linderung verschaffen. Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung und Vorbeugung von Kopfschmerzen ist eine individuelle Behandlung.


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Einst als Mittel gegen die Fleischeslust eingesetzt, hat der Mönchspfeffer heute einen festen Platz in der Behandlung von Frauenleiden. In der griechischen und römischen Antike wurden dem Mönchspfeffer lustmindernde Wirkungen zugeschrieben. Dies spiegelt sich in seinem wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus L. (lat. agnus = Lamm, castus = keusch). Auch weitere seiner deutschen Namen weisen auf das Anaphrodisiakum hin: Keuschbaum und Keuschlamm. Hieronymus Bock hielt 1556 in seinem New Kreütter Buch fest: «Darumb dass diser Baum mit seinen schmalen Weidenbletter, … darzu die schwartze runde Körnlin, dem Pfeffer gleich, löschen vnd dilgen auß des fleisches brunst vnd begirde.» Im Altertum wurde die Pflanze als Heilmittel für vielerlei Erkrankungen verwendet. Später wurde der Mönchspfeffer volkstümlich zur Linderung leichter Beschwerden in den Tagen vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom, PMS) sowie zur Förderdung des Milchflusses eingesetzt. Eine Arzneipflanze für Frauen Heimisch ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis Westasien. Der immergrüne Baum mit seinen dichten ährenartigen Blütenständen kann gut sechs Meter hoch werden. Seine reifen Steinbeeren riechen aromatisch, salbeiartig und schmecken scharf und pfefferartig. Der Studienkreis «Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» der Universität Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gekürt. Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers regulieren und stabilisieren den weiblichen Hormonhaushalt. Insbesondere hemmen sie die Bildung von Prolaktin. Dieses Hormon wird vor allem in der Schwangerschaft ausgeschüttet, wo es für das Wachstum der Brustdrüse verantwortlich ist, sowie in der Stillzeit, während der es die Milchbildung anregt. Medizinisch stehen heute folgende Anwendungsgebiete im Vordergrund: – prämenstruelle Beschwerden einschliesslich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, – Menstruationsstörungen, – zu häufige, zu wenige oder ausbleibende Regelblutungen. Moderne Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers. Die Arzneimittel sollten täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten eingenommen werden.  Übrigens: Moderne Studien konnten die lusthemmende Wirkung von Mönchspfeffer nicht bestätigen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen eingenommen, soll er gar die Lust steigern.
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