Aromatherapie: Natürliche Heilung durch ätherische Öle

astrea Apothekenmagazin • 6. August 2024

Seit Jahrtausenden nutzen Menschen duftende Essenzen für spirituelle Zwecke, Körperpflege und Medizin. Heute steht die therapeutische Anwendung von Düften im Vordergrund, die vielfältige Möglichkeiten zur Unterstützung von Körper und Geist bieten.


Die Wurzeln der Aromatherapie

Bereits die alten Ägypter verwendeten Duftharze für rituelle Handlungen und in der Medizin. Ein bedeutender Fund aus der Zeit um 2300 v. Chr. belegt die Verwendung von heiligen Ölen. Die moderne Aromatherapie wurde massgeblich durch den französischen Chemiker René Maurice Gattefossé geprägt. Nach einer Verbrennung behandelte er seine Haut erfolgreich mit Lavendelöl und begann daraufhin, ätherische Öle intensiv zu erforschen.


Lavendelöl für die Haut und Seele

Lavendelöl ist eines der wenigen ätherischen Öle, das pur angewendet werden kann. Es wirkt nicht nur heilend, sondern auch beruhigend – eine echte Allzwecktherapie für ihre Gesundheit.


Anwendungstipps:

  • Verletzungen: Lavendelöl kann direkt auf kleine Schürfwunden und Insektenstiche aufgetragen werden.
  • Beruhigung: Ein paar Tropfen Lavendelöl auf dem Kopfkissen fördern einen erholsamen Schlaf und helfen, Anspannungen zu lösen.
  • Konzentrationsschwäche: Lavendelöl kann auch die geistige Klarheit und Konzentration verbessern. Der Duft wirkt erfrischend und belebend, was zu einer Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit führen kann.


Rosenöl: Luxus für Haut und Seele aus dem alten Persien

Die Damaszenerrose, berühmt für ihren sinnlich-erotischen Duft, hat ihre Wurzeln im alten Persien. Ihr kostbares ätherisches Öl wird durch die aufwendige Wasserdampfdestillation gewonnen und bietet eine luxuriöse Pflege für Haut und Seele.


Anwendungstipps:

  • Empfindliche Haut: Rosenöl ist besonders für die Pflege der empfindlichen Haut geeignet. Es hilft zudem, die Haut zu regenerieren und zu beruhigen.
  • Emotionaler Ausgleich: Rosenöl kann Trost und Harmonie spenden.
  • Hormonregulation: Rosenöl kann bei Frauen, die während der Menstruation oder in den Wechseljahren unter hormonellem Ungleichgewicht leiden, eine unterstützende Wirkung haben.
  • Stärken des Herz-Kreislauf-Systems: Rosenöl kann den Blutdruck senken und die Durchblutung fördern, was sich insgesamt positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt.


Sandelholzöl: Für Entspannung, Hautpflege und seelische Harmonie

Sandelholzöl hat eine tief beruhigende und hautpflegende Wirkung. Ob zur Entspannung, zur Hautpflege oder als Öl für spirituelle Sitzungen – eine Therapie mit Sandelholzöl ist auch eine natürliche Hilfe für mehr Wohlbefinden und Gelassenheit.


Anwendungstipps:

  • Innere Ausgeglichenheit: Der Duft von Sandelholzöl unterstützt die Meditation und hilft, inneren Frieden zu finden.
  • Hautpflege: Sandelholzöl ist sanft zur Haut und kann in Pflegeprodukten verwendet werden.
  • Angstzustände und Depression: Angstzuständen und Depressionen: Sandelholzöl hat angstlösende Eigenschaften und kann depressive Verstimmungen lindern.


Arvenöl: Wohltuend und Entspannend

Die Arve, auch Zirbe genannt, wächst in den Alpen und ist für ihre entspannende Wirkung auf den Schlaf bekannt. Studien zeigen, dass ein mit Arvenholz getäfelter Raum die Herzfrequenz senkt und einen erholsamen Schlaf fördert.


Anwendungstipps:

  • Schlafprobleme: Einige Tropfen Arvenöl auf das Kopfkissen oder in die Duftlampe geben, um die Schlafqualität zu verbessern.
  • Stress: Arvenöl in der Duftlampe oder als Raumspray verwenden, um Stress und Anspannung abzubauen.
  • Atembeschwerden: Geben Sie einige Tropfen Arvenöl in heisses Wasser und inhalieren Sie die Dämpfe, um die Atemwege zu befreien.
  • Raumluft: Arvenöl in der Duftlampe erfrischt und reinigt die Raumluft.


Pfefferminze: Frischer Kick

Pfefferminze wächst auch in heimischen Gärten und enthält Menthol, das kühlend wirkt. Schwangere und Kleinkinder sollten jedoch auf mentholhaltige Zubereitungen verzichten.


Anwendungstipps:

  • Verstopfte Atemwege: Zwei Tropfen Pfefferminzöl auf ein Taschentuch befreien bei jedem Naseputzen die Atemwege.
  • Erfrischung: Das frische, kühlende Pfefferminzöl wirkt erfrischend und belebend. Es kann helfen, Müdigkeit zu vertreiben und den Geist zu klären.
  • Reisekrankheit: Ein Tropfen Pfefferminzöl auf einem Stück Würfelzucker kann gegen Übelkeit helfen.
  • Förderung der Verdauung: Pfefferminzöl ist ein bewährtes Mittel zur Förderung der Verdauung. Es kann Blähungen und Verdauungsstörungen lindern und den Magen beruhigen.
  • Juckreiz und Hautreizungen: Pfefferminzöl hat kühlende und beruhigende Eigenschaften, die bei Insektenstichen und Hautreizungen hilfreich sind.


Mandarinenöl: Spritzig und entspannend

Mandarinenöl, das durch Kaltpressung aus der Schale gewonnen wird, duftet fröhlich spritzig und entspannt verspannte Muskeln. Zitrusöle können jedoch in Verbindung mit Sonnenlicht braune Flecken auf der Haut verursachen.


Anwendungstipps:

  • Stimmungsaufheller: Ein paar Tropfen Mandarinenöl in eine Duftlampe geben, um eine fröhliche und positive Atmosphäre zu schaffen.
  • Entspannung: Mandarinenöl vor dem Schlafengehen auf das Kopfkissen träufeln oder ein paar Tropfen ins Badewasser geben.
  • Hautpflege: Mandarinenöl mit einem Träger Öl mischen und auf die Haut auftragen, um die Hautgesundheit zu fördern und das Hautbild zu verbessern.
  • Muskelentspannung: Mandarinenöl mit einem Massageöl mischen und in verspannte Muskeln einmassieren.
  • Verdauungsförderung: Einige Tropfen Mandarinenöl in heisses Wasser geben und den Dampf einatmen, um die Verdauung zu fördern.


Aromatherapie: Häufige Anwendungen und Wirkungsdauer


Die Dauer einer Aromatherapie kann je nach Methode und Ziel der Behandlung sehr unterschiedlich sein. Um ihnen zu helfen, das Beste aus ihrer Aromatherapie-Erfahrung herauszuholen, haben wir für Sie einige der gebräuchlichsten Anwendungsformen zusammengestellt:


Diffusor-Sitzung

Ätherische Öle werden in einem Diffusor mit Wasser verdampft, um die Raumluft zu aromatisieren. Ideal zur Förderung von Entspannung, Stimmungsaufhellung oder Konzentration. Dauer: 15 bis 60 Minuten.


Inhalation

Einige Tropfen ätherisches Öl ins heisses Wasser geben und den Dampf inhalieren. Diese Methode ist besonders wirksam bei Atembeschwerden oder zur schnellen Linderung von Kopfschmerzen. Dauer: 5 bis 15 Minuten.


Aroma Bad

Ätherische Öle ins Badewasser geben. Ein entspannendes Bad hilft bei Muskelverspannungen, baut Stress ab und pflegt die Haut. Dauer: 15 bis 30 Minuten.


Massage

Ätherische Öle mit einem Trägeröl mischen und in die Haut einmassieren. Massagen sind besonders wirksam bei Muskel- und Gelenkschmerzen, zur Entspannung und Hautpflege. Dauer: 30 bis 90 Minuten.


Raumspray

Ätherische Öle mit einem Zerstäuber im Raum verteilen, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und die Luft zu reinigen.


Schlafhilfe

Ein paar Tropfen ätherisches Öl auf das Kopfkissen oder ein Tuch träufeln. Das verbessert die Schlafqualität.


Kompresse

Ein Tuch mit einer Mischung aus ätherischen Ölen und Wasser tränken und auf die betroffene Körperstelle legen. Diese Methode eignet sich zur Linderung von Schmerzen, Entzündungen oder Hautreizungen. Dauer: 10 bis 20 Minuten.


Allgemeine Hinweise

Die Häufigkeit der Anwendung hängt vom Ziel der Aromatherapie ab. Tägliche Anwendungen helfen beim Stressabbau und bei Schlafproblemen, bei Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen wird die Therapie nach Bedarf eingesetzt.

Im Zweifelsfall oder bei besonderen gesundheitlichen Bedingungen ist es ratsam, einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren, um die richtige Dauer und Häufigkeit der Aromatherapie zu bestimmen.


Beratung zur Aromatherapie durch den Apotheker

Der Apotheker hilft ihnen bei der Auswahl des richtigen ätherischen Öls. Gezielte Fragen helfen ihm, ihre individuellen Bedürfnisse und gesundheitlichen Anliegen zu verstehen. Anhand ihrer Antworten kann der Apotheker spezifische ätherische Öle und Anwendungsmethoden empfehlen, die ihren Bedürfnissen entsprechen.


Praktische Rezepte

Kräftigendes Narbenöl:
100 ml Jojobaöl mit 12 Tropfen Lavendelöl, 3 Tropfen Rosenöl und 8 Tropfen Sandelholzöl mischen. Frisch verheilte Narben zweimal täglich damit massieren.


Anti-Stress-Riechfläschchen:
Ein 10-ml-Fläschchen zur Hälfte mit Kochsalz füllen, 10 Tropfen Mandarinenöl und 3 Tropfen Sandelholzöl hinzufügen. Bei verschlossenem Deckel gut durchschütteln. In stressigen Situationen daran riechen.


Aromatherapie bietet vielfältige Möglichkeiten, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Entdecken Sie die Kraft der ätherischen Öle und finden Sie heraus, wie sie ihr Wohlbefinden steigern können.


Aktuelles aus Ihrer Apotheke

von astrea Apothekenmagazin 16. Juli 2025
Die abführende Wirkung von Feigen war schon den alten griechischen, römischen und ägyptischen Ärzten bekannt. Später empfahl Paracelsus eine Kombination aus Senna, Lauch und Wermut als Abführmittel. Bei gelegentlicher Verstopfung können Feigen und Senna helfen. Beide werden traditionell in der Volksmedizin wegen ihrer abführenden Wirkung eingesetzt. Feigen Der Feigenbaum ist die einzige Pflanze, die in der Schöpfungsgeschichte namentlich erwähnt wird. Dies hängt wahrscheinlich mit der besonderen Bedeutung der Pflanze zusammen: Feigen gehören zu den ältesten Nutzpflanzen im Mittelmeerraum. Die süsslich schmeckenden Früchte der bei uns bekanntesten Feigenart (Echte Feige, Ficus carica L.) können frisch verzehrt werden. Schon früh wurde die Feige als mildes Abführmittel verwendet. Hippokrates empfahl die Feige als wichtige Heilpflanze; und auch bei den Römern waren Feigen als Heilmittel beliebt. In der arabischen Medizin gelten Feigen noch heute als Aphrodisiakum und Abführmittel. Neben frischen und getrockneten Feigen werden heute daraus hergestellte Extrakte und andere Zubereitungen als mildes Abführmittel verwendet. Die abführende Wirkung wird auf eine Behinderung der Flüssigkeitsresorption zurückgeführt. Der hohe Gehalt an unverdaulichen Ballaststoffen macht die Früchte zudem ideal für eine ballaststoffreiche Ernährung, die Darmträgheit vorbeugt. Senna Die Sennapflanze gehört zur Familie der Johannisbrotgewächse. Der sommergrüne Strauch mit gefiederten Blättern wird bis zu drei Meter hoch, die Blüten sind gelb, die Früchte (Hülsen) bräunlich und pergamentartig. Bereits im Mittelalter wurde Senna als Heilpflanze verwendet. Paracelsus empfahl sie in Kombination mit Lauch und Wermut als Abführmittel. Die charakteristischen Inhaltsstoffe, die Sennoside, sind Vorstufen von Wirkstoffen. Sie werden nicht im Magen-Darm-Trakt, sondern erst im Enddarm aufgenommen und dort von Darmbakterien in die wirksamen Anthrone gespalten. Diese bewirken unter anderem die Sekretion von Elektrolyten und Wasser in den Darm und regen die Darmperistaltik an. Sowohl Sennesblätter als auch Sennesfrüchte werden zur kurzfristigen Behandlung gelegentlicher Verstopfungen eingesetzt. Verschiedene Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus Sennesfrüchten oder Sennesblättern in standardisierter Dosierung.
von astrea Apotheke 16. Juli 2025
Augenreizungen sind oft harmlos, die Symptome können aber auch auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. Was dahintersteckt, wann Hausmittel helfen und in welchen Fällen der Weg in die Praxis führen sollte, lesen Sie hier. Unspezifische Augenreizungen machen sich durch Jucken, Brennen, Trockenheit, Tränen und Rötung der Augen bemerkbar, am häufigsten jedoch durch ein «Fremdkörpergefühl» im Auge. Das kann hochgradig irritierend sein: Sofort wird ein Sprint zum nächsten verfügbaren Spiegel gestartet, um den Störenfried zu beseitigen – vermutet wird eine Wimper, gefühlt ist es eher ein Reibeisen mit aggressiver Persönlichkeitsstörung. Schmutz, Schlaf und Schminke In den allermeisten Fällen ist die Ursache für eine unspezifische Augenreizung allerdings nicht die Wimper (sie irritiert nur kurzfristig). Vielmehr sind es sogenannte äussere Reize wie Luftverschmutzung durch Rauch oder Staub; aber auch das Gebläse einer Klimaanlage, Make-up oder Chlorwasser können eine Rolle spielen. Verunreinigte oder beschädigte Kontaktlinsen sind ebenfalls als Auslöser von Augenreizungen bekannt, genauso wie Überanstrengung durch lange Bildschirmarbeit oder Schlafmangel. Neben diesen – im Grunde harmlosen – Ursachen sind manche Menschen auch von sich aus besonders anfällig, da sie zu wenig Tränenflüssigkeit produzieren oder ihr Tränenfilm weniger Fett enthält, als normalerweise der Fall ist. Zudem gibt es eine Reihe von Erkrankungen, die Augenreizungen auslösen können. Dazu zählen Allergien oder ein Mangel an bestimmten Hormonen: Bei Männern kann sich eine altersbedingte Veränderung des Testosterons auswirken, da Testosteron die Bildung der Tränenflüssigkeit beeinflusst; bei Frauen in den Wechseljahren verändert die nachlassende Östrogenproduktion die Zusammensetzung und damit die Qualität der Tränenflüssigkeit. Ausserdem können Augenreizungen Anzeichen für Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Rheuma sein oder auf gewisse Infektionen hinweisen (Adenoviren oder auch Chlamydien, die in heissen und trockenen Ländern besonders bei Kindern die Symptome auslösen). Hausmittel oder Augenarzt? Sind die Beschwerden nur gering oder mässig ausgeprägt, können kühle Augenkompressen lindernd wirken: etwa mit schwarzem Tee bei Rötung und Brennen, Eichenrinde bei Juckreiz oder Fenchel, der besonders gut gegen Lidschwellung wirken soll. Mit «künstlichen Tränen» kann ausserdem Tränenflüssigkeit ergänzt werden. Diese Massnahmen kann man gerne ein bis zwei Tage lang versuchen; werden die Beschwerden aber dadurch nicht deutlich besser, ist ein Anruf in der augenärztlichen Praxis angesagt – denn langanhaltende Augenreizungen können zu dauerhaften Schäden an den Augenstrukturen führen. Achtung: Der sofortige Gang zum Augenarzt oder zur Augenärztin ist immer dann angesagt, wenn gleichzeitig mit den Symptomen auch Sehstörungen (verschwommenes Sehen, Flimmern, Blitze) oder starke Kopfschmerzen auftreten: In solchen Fällen müssen ernstere Krankheiten ausgeschlossen werden wie Erkrankungen des Nervensystems oder Entzündungen im Inneren des Auges. Augenreizungen vorbeugen Wer seine Augen schützen möchte, sollte Zugluft, Klimaanlagen und Rauch möglichst meiden. Auch das Tragen einer Sonnenbrille mit UV-Schutz ist empfehlenswert, insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung. Kontaktlinsenträgerinnen und -träger sollten entweder auf Tageslinsen zurückgreifen oder bei Monats- und Jahreslinsen besonders auf eine gründliche Reinigung und Desinfektion achten – und dabei unbedingt die empfohlene Tragedauer einhalten. Ein bewusster Umgang mit den eigenen Sehorganen hilft, Reizungen vorzubeugen und die Augengesundheit langfristig zu erhalten. Hilfe aus Ihrer Apotheke Sanfte Hilfe bei Reizungen: Bei trockenen, geröteten oder brennenden Augen erhalten Sie in Ihrer Apotheke individuell auf Ihre Beschwerden abgestimmte Produkte. Von Augentropfen über Augensprays oder lindernde Kompressen. Ursachen erkennen: Das Fachpersonal berät Sie zu möglichen Auslösern und gibt Tipps zur Vorbeugung und Pflege. Natürliche Unterstützung: Pflanzliche Präparate können Reizungen sanft lindern – Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker hilft Ihnen, das geeignete Produkt zu finden. Wann zur Ärztin? Bei anhaltenden Beschwerden oder Sehstörungen hilft Ihre Apotheke dabei, richtig einzuschätzen, wann eine ärztliche Abklärung wichtig ist.
von astrea Apotheke 16. Juli 2025
«Ich bin im siebten Monat schwanger und seit einigen Tagen spüre ich ein Jucken und Schmerzen im Analbereich, vor allem auch beim Stuhlgang. Könnte es sich um Hämorrhoiden handeln und soll ich einen Termin bei meiner Ärztin vereinbaren?» Apothekerin: «Während einer Schwangerschaft kommt es nicht selten zu Beschwerden durch vergrösserte Hämorrhoiden, weil das wachsende Kind einen immer stärkeren Druck auf die Venen ausübt. Aber keine Angst, meist verschwinden die Beschwerden nach der Geburt wieder. Hämorrhoiden sind erweiterte Blutgefässe am Ausgang des Enddarms, die den After abdichten. Sie sind normal und werden nur dann krankhaft, wenn sie sich vergrössern. Die Symptome der Erkrankung sind klar und schnell aufgezählt: Erweiterte Hämorrhoiden verursachen meist Schmerzen und oft bluten sie. Das erkennt man daran, dass auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier kleinere Mengen frisches, helles Blut zu erkennen sind. Nicht selten spürt man auch ein Jucken im Analbereich. Zudem lassen sich grössere Hämorrhoiden tasten. Man unterscheidet zwischen inneren und äusseren Hämorrhoiden. Echte oder innere Hämorrhoiden sind im Allgemeinen von aussen nicht sichtbar, denn sie befinden sich im Enddarm, vor oder am Schliessmuskel. Wenn sie besonders gross sind, können sie sich jedoch nach aussen wölben und durch den Darmausgang hervortreten. Dies geschieht oft durch zu starkes Pressen beim Stuhlgang. Äussere Hämorrhoiden hingegen sind erweiterte Venen in der Haut um den Analbereich herum. Sie sind meist sicht- und tastbar.  Da Sie offenbar zum ersten Mal unter den beschriebenen Beschwerden leiden, würde ich Ihnen empfehlen, die Diagnose durch einen Arzt oder eine Ärztin bestätigen zu lassen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Linderung zu verschaffen.»
von astrea Apotheke 16. Juli 2025
Übermässiges Schwitzen
von astrea Apotheke 16. Juli 2025
Senfölglykoside sind typisch für die Pflanzenordnung der Kreuzblütlerartigen. Wird ihr Gewebe verletzt, bildet ein Enzym aus den charakteristischen Inhaltsstoffen die scharfen, reizenden Senföle – als Schutz vor Pflanzenfressern. Für den Menschen haben sich die Senföle als heilsam erwiesen. Zu den wichtigsten Arzneipflanzen, die wegen der medizinischen Wirkung der Senföle genutzt werden, gehören die Grosse Kapuzinerkresse und der Meerrettich. Kapuzinerkresse Sie klettert an Mauern empor oder kriecht am Boden entlang: die Grosse Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus), deren Blüten an die Kapuzen von Mönchskutten erinnern. Mönche wie der Jesuit Bernabé Cobo beschrieben die ursprünglich aus Südamerika stammende Pflanze, die noch heute in der Volksmedizin der Indianer Südamerikas verwendet wird. In Europa wegen ihrer schönen, leuchtenden Blüten zunächst als Gartenpflanze angebaut, wurde die Grosse Kapuzinerkresse im 18. Jahrhundert – vermutlich wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts – gegen Skorbut eingesetzt. Verantwortlich für die Heilwirkung der Pflanze sind jedoch ihre Senföle (Isothiocyanate). Diese werden enzymatisch (Myrosinase) aus den scharf und bitter schmeckenden Glucosinolaten gebildet. Studien haben gezeigt: Senföle können die Vermehrung von Bakterien, Viren und Pilzen hemmen; ausserdem können sie durchblutungsfördernd wirken. Aufgrund dieser Eigenschaften wird die Kapuzinerkresse seit Jahrzehnten zur Behandlung und Vorbeugung von Atemwegs- und Harnwegsinfektionen eingesetzt. Meerrettich Der Meerrettich (Armoracia rusticana) stammt ursprünglich aus der Ukraine und angrenzenden Gebieten. Die Pflanze wird seit Jahrhunderten angebaut. Meerrettich wird nicht nur als Gemüse oder Gewürz, sondern auch als Heilpflanze verwendet. Früher wurde die Meerrettichwurzel wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts und ihrer guten Haltbarkeit gegen Skorbut eingesetzt. Medizinisch bedeutsamer sind wie bei der Kapuzinerkresse die Senfölglykoside, aus denen sich die Meerrettichsenföle bilden. Diese wirken nachweislich antibakteriell und antiviral. Heute wird Meerrettichwurzel unter anderem bei Entzündungen der Atemwege eingesetzt. Bewährte Kombination Kapuzinerkresse und Meerrettich werden gerne kombiniert. Studien haben gezeigt, dass dieses Duo Atemwegserkrankungen vorbeugen und die Heilung beschleunigen kann.
von astrea Apotheke 16. Juli 2025
Sonne geniessen? Nicht ohne UV-Schutz!
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