Bauchbeschwerden
Wenn der Magen streikt und der Darm rebelliert
Schmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen – allein schon beim Lesen dieser Symptome wird einem ganz flau im Magen. Was die häufigsten Auslöser dieser Beschwerden sind, wann ein ärztlicher Ratschlag erforderlich ist und wie man am besten dagegen vorgeht, lesen Sie hier.
Zunächst – vielleicht etwas unerwartet – zur Geografie der Beschwerden. Will heissen: Handelt es sich um Beschwerden im Ober- oder Unterbauch oder im gesamten Bauchraum?
Bei Schmerzen im Oberbauch (= oberhalb des Nabels) zählen Sodbrennen oder eine Entzündung der Magenschleimhaut («Gastritis») zu den üblichen Verdächtigen; ebenfalls möglich sind Lebererkrankungen, Gallensteine oder Geschwüre im Magen oder Zwölffingerdarm. Im unteren Bauch (= unterhalb des Nabels) gehen die Beschwerden häufig vom Darm aus (zum Beispiel Blinddarmentzündung), aber auch von Nieren oder Blase (Nierenkolik, Blasenentzündungen), gynäkologischen Erkrankungen oder Prostataentzündung. Schmerzt der gesamte Bauchraum, sind oft Blähungen oder ein Infekt die Ursache, aber auch ernste Erkrankungen wie eine Bauchfellentzündung oder der Verschluss des Darms können dahinterstehen.
Stress und Trägheit
Durchfall kann durch Krankheitserreger wie Bakterien und Viren ausgelöst werden, ebenfalls durch übermässigen Kaffeekonsum oder eine Lebensmittelvergiftung. Übelkeit und Erbrechen können bei Boot- oder Busreisen auftreten, zudem bei Infektion oder Migräne. Ein Völlegefühl stellt sich meist nach einer üppigen, scharf gewürzten Mahlzeit ein. Ebenso möglich sind eine überempfindliche Schleimhaut der Speiseröhre oder ein gestörter Bewegungsablauf des Magens. Häufig schlägt Stress einem buchstäblich auf den Magen. Seelische Probleme und Ängste sind auch bei (älteren) Kindern einer der häufigsten Ursachen für Bauchschmerzen, während bei Kleinkindern eher Blähungen Ärger machen können.
Senioren wiederum sind besonders von Verdauungsstörungen betroffen, da sie oft Medikamente einnehmen, die den Magen-Darm-Trakt negativ beeinflussen können. Zudem nimmt die Funktionalität des Darms im höheren Alter ab, was auch als «Darmträgheit» bekannt ist. Diese Darmträgheit ist darüber hinaus bei vielen schwangeren Frauen zu beobachten (hier sind aber die hormonellen Veränderungen verantwortlich); der baby-bedingte Platzmangel im Bauchraum drückt Magen und Darm zunehmend zusammen und kann so natürlich ebenfalls Beschwerden hervorrufen.
Einfache Hausmittel sind wirksam
Sind die Beschwerden nur leicht ausgeprägt beziehungsweise die Ursachen relativ eindeutig (die dritte Portion Tiramisu hätte vielleicht nach dem Gänsebraten nicht sein müssen), können bereits einfache Hausmittel wirksam sein:
– Erleichterung verschaffen eine schöne Tasse Tee, vor allem mit Kräutern wie Pfefferminze, Anis, Kümmel oder Fenchel, oder das Auflegen von Wärmflaschen oder warmen Kirschkernkissen.
- Bei Blähungen: eine leichte Bauchmassage.
- Bei Verstopfung: Trockenpflaumen.
- Bei Übelkeit: Ingwer, entweder frisch oder als Präparat.
- Bei Durchfall helfen Bananen oder ein geriebener Apfel.
- Körperliche Aktivität in Form eines kleinen Spaziergangs kann dabei helfen, die Verdauung in Schwung zu bringen.
Bei Auftreten von Blut: Arzttermin!
Und wenn das alles nichts hilft? Dann ist ärztlicher Rat erforderlich, ebenso immer dann, wenn die Bauchschmerzen plötzlich auftreten oder innerhalb kurzer Zeit sehr stark werden und nicht nachlassen. Zu den weiteren Zeichen, die unbedingt ärztlich abgeklärt werden müssen, zählen unter anderem Blut im Stuhl, Erbrechen von Blut, zusätzlich Schmerzen in Rücken oder Brust, Atemnot oder hohes Fieber beziehungsweise Bewusstseinsstörungen.
Bei Kindern sind striktere Vorgaben zu beachten. Als Faustregel gilt: Je kleiner sie sind, desto schneller sind Arzt oder Ärztin aufzusuchen, wenn sich Beschwerden nicht bessern, wenn gleichzeitig Fieber oder Schüttelfrost oder die Schmerzen nachts auftreten.
Wussten Sie schon?
Was wurde im Mittelalter bei Bauchschmerzen aufgrund von Würmern im Bauch unternommen? Genau, ein «Rauch-Einlauf»: Den (armen) Patienten wurde rektal über ein Klistier starker, schwarzer Tabak eingeblasen. Die Wirkung war – vernachlässigbar.
Hilfe aus Ihrer Apotheke
- Individuelle Beratung: Bei Übelkeit, Völlegefühl, Blähungen, Verstopfungen oder Durchfall erhalten Sie in Ihrer Apotheke schnell Hilfe und Empfehlungen – speziell auf Ihre Beschwerden abgestimmt.
- Bewährte Mittel: Ob pflanzlich oder klassisch – Apotheken führen gut verträgliche Präparate gegen Magen-Darm-Beschwerden und beraten auch zu Hausmitteln wie Kräutertees, Wärmeanwendungen und natürlichen Alternativen.
- Sanfte Hilfe für Kinder: Für Kinder stehen spezielle, abgestimmte Produkte in Ihrer Apotheke zur Verfügung – kindgerecht dosiert und gut verträglich.
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