Herz und Psyche

astrea Apotheke • 16. Juli 2025

Eine akute Herz-Kreislauf-Erkrankung kann Angst, Depressionen oder eine posttraumatische Belastungsstörung auslösen. Umgekehrt hat auch die Psyche einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die Herzgesundheit.

In den ersten Wochen nach einem Herzinfarkt oder Hirnschlag sind psychische Reaktionen oft völlig normal. Bei vielen Menschen lösen derartige Ereignisse Gefühle wie Angst, Trauer oder Verunsicherung aus. Dank moderner Medizin sind körperliche Beschwerden oft schneller überwunden als psychische. Betroffene müssen Schritt für Schritt lernen, mit der neuen Lebenssituation, ihren Sorgen und Zweifeln umzugehen.


Dabei kann eine psychokardiologische Therapie helfen. Dieser neuere Bereich der Kardiologie beruht auf der Erkenntnis, dass Herz und Psyche direkt miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Eine gute psychologische Betreuung trägt dazu bei, schneller in den Alltag zurückzufinden. Viele grössere Spitäler bieten psychologische Sprechstunden speziell für Herz-Kreislauf-Patientinnen und -Patienten an.


Krankmachende Lebensumstände

Umgekehrt gibt es eine ganze Reihe von Zuständen, die unsere Psyche und somit auch die Herzgesundheit belasten. Diese sogenannten psychosozialen Faktoren können entweder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung begünstigen oder deren Verlauf negativ beeinflussen. Hierzu zählen zum Beispiel Stress bei der Arbeit oder zu Hause, wenig soziale Unterstützung, negatives Denken, geringe Belastbarkeit, Neigung zu Ärger und Sorgen oder eine hohe Arbeitsbelastung. Weiter können auch anhaltende Gefühlszustände wie Depressionen, Trauer, Hilfslosigkeit, Ängste oder Erschöpfung die Herzgesundheit belasten.


Mit anderen Betroffenen, mit Freunden oder Familienmitgliedern über seine Probleme sprechen zu können, ist in vielen Fällen eine äusserst positive Erfahrung, die Mut macht, sein Leben neu zu überdenken und allfällige Lebensstiländerungen oder Therapien in Angriff zu nehmen.


Stress möglichst vermeiden

Wenn Herausforderung zu Überforderung wird, ist Stress vorprogrammiert. Langfristiger Stress hat negative Auswirkungen auf unseren ganzen Körper, so etwa auf unser Immunsystem, auf die Verdauung und den Stoffwechsel. Blutdruck und Puls sind erhöht und damit ist auch das Herz betroffen. Wer unter Stress leidet, führt meist einen ungesunden Lebensstil und nimmt sich keine Zeit mehr für Entspannung und Bewegung, die beide stressabbauend wirken.


Das sind einige Anzeichen für Stress: Erschöpfung, Kopfschmerzen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schlafstörungen, innerliche Anspannung, Reizbarkeit, Rastlosigkeit, Konzentrationsstörungen oder Lustlosigkeit. Jetzt helfen ein gutes Stressmanagement unter professioneller Anleitung sowie Erholung und Entspannung.


Depressionen überwinden

Etwa zwanzig Prozent aller Herz-Kreislauf-Patienten und -Patientinnen leiden unter Depressionen oder depressiven Verstimmungen. Das hängt damit zusammen, dass eine Herzerkrankung oft körperliche Einschränkungen mit sich bringt und manche Aktivitäten nicht mehr wie früher ausgeübt werden können. Dies löst Überforderung und Hilflosigkeit, aber auch einen Verlust an Lebensfreude und Motivation aus.


Was kann man dagegen tun? Aktivitäten ausüben, die einem guttun und solche unterlassen, die einem schaden. Dabei sind Selbstreflektion und Selbstbeobachtung wichtige Hilfsmittel. Ein strukturierter Alltag mit genügend Zeit zur Erholung, soziale Kontakte sowie ausreichend Bewegung tragen ebenfalls zu einer positiveren Lebenssituation bei. Helfen diese Massnahmen nicht, sollte die Situation unbedingt mit einer medizinischen Fachperson besprochen werden.


Dem Schlaf auf die Sprünge helfen

Viele Menschen mit Herzerkrankungen leiden unter Schlafstörungen. Diese können unter anderem einen erhöhten Blutdruck und eine erhöhte Herzfrequenz zur Folge haben, die das Herz zusätzlich belasten. Schlafstörungen erkennt man daran, dass über einen längeren Zeitraum von ein bis zwei Monaten mehrmals pro Woche das Ein- oder Wiedereinschlafen länger als 30 Minuten dauert. Tagsüber fühlt man sich unausgeschlafen, erschöpft und unkonzentriert.


Eine gute Schlafhygiene trägt zu einem besseren und gesünderen Schlaf bei. Dazu gehören regelmässige und nicht zu lange Schlafenszeiten, auf einen Mittagsschlaf verzichten, vor dem Schlafengehen keinen aktivierenden Tätigkeiten mehr nachgehen, sondern entspannende Schlafrituale einhalten sowie Störquellen wie Licht oder Geräusche beseitigen. Ab dem späteren Nachmittag kein Alkohol, Koffein oder Nikotin mehr konsumieren!

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Einst als Mittel gegen die Fleischeslust eingesetzt, hat der Mönchspfeffer heute einen festen Platz in der Behandlung von Frauenleiden. In der griechischen und römischen Antike wurden dem Mönchspfeffer lustmindernde Wirkungen zugeschrieben. Dies spiegelt sich in seinem wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus L. (lat. agnus = Lamm, castus = keusch). Auch weitere seiner deutschen Namen weisen auf das Anaphrodisiakum hin: Keuschbaum und Keuschlamm. Hieronymus Bock hielt 1556 in seinem New Kreütter Buch fest: «Darumb dass diser Baum mit seinen schmalen Weidenbletter, … darzu die schwartze runde Körnlin, dem Pfeffer gleich, löschen vnd dilgen auß des fleisches brunst vnd begirde.» Im Altertum wurde die Pflanze als Heilmittel für vielerlei Erkrankungen verwendet. Später wurde der Mönchspfeffer volkstümlich zur Linderung leichter Beschwerden in den Tagen vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom, PMS) sowie zur Förderdung des Milchflusses eingesetzt. Eine Arzneipflanze für Frauen Heimisch ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis Westasien. Der immergrüne Baum mit seinen dichten ährenartigen Blütenständen kann gut sechs Meter hoch werden. Seine reifen Steinbeeren riechen aromatisch, salbeiartig und schmecken scharf und pfefferartig. Der Studienkreis «Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» der Universität Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gekürt. Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers regulieren und stabilisieren den weiblichen Hormonhaushalt. Insbesondere hemmen sie die Bildung von Prolaktin. Dieses Hormon wird vor allem in der Schwangerschaft ausgeschüttet, wo es für das Wachstum der Brustdrüse verantwortlich ist, sowie in der Stillzeit, während der es die Milchbildung anregt. Medizinisch stehen heute folgende Anwendungsgebiete im Vordergrund: – prämenstruelle Beschwerden einschliesslich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, – Menstruationsstörungen, – zu häufige, zu wenige oder ausbleibende Regelblutungen. Moderne Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers. Die Arzneimittel sollten täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten eingenommen werden.  Übrigens: Moderne Studien konnten die lusthemmende Wirkung von Mönchspfeffer nicht bestätigen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen eingenommen, soll er gar die Lust steigern.
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