Gewichtszunahme in der Schwangerschaft: Ein gesunder Wegbegleiter

astrea Apothekenmagazin • 20. März 2024

Die Schwangerschaft ist eine Zeit des Staunens und der Veränderung, die auch eine Zunahme des Körpergewichts mit sich bringt. Es ist ein natürlicher und notwendiger Prozess, der Platz für das Wachstum des Babys, die Entwicklung der Plazenta, den Anstieg des Blutvolumens und die Speicherung von Nährstoffen bietet. Doch wie viel Gewichtszunahme ist gesund?

Individuelle Unterschiede und Empfehlungen

Jede Schwangerschaft ist einzigartig, und so variiert auch die Gewichtszunahme von Frau zu Frau. Dr. Tina Bernardi, eine erfahrene Gynäkologin, betont, dass eine durchschnittliche Gewichtszunahme von etwa 12 Kilogramm normal ist, aber keine feste Regel darstellt. Entscheidend ist der Body-Mass-Index (BMI) vor der Schwangerschaft:


BMI (Body-Mass-Index)                      Gewichtszunahme total / pro Woche

18,5-24,9: Normalgewicht                  11,5-16 Kilo / 400 g ab 12. Woche

25-29,5: Übergewicht                          7-11,5 Kilo / 300 g ab 12. Woche

30-34,9: Fettleibigkeit / Adipositas   5-9 Kilo

Quelle: «Ernährung während der Schwangerschaft», Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE).


Der Mythos des verdoppelten Energiebedarfs

Viele Frauen glauben, dass sie während der Schwangerschaft viel mehr essen müssen. Tatsächlich erhöht sich der Kalorienbedarf erst ab dem vierten Monat moderat um etwa 250 Kalorien täglich. Übermässiges Essen, besonders in den ersten Wochen, kann zu unnötiger Gewichtszunahme führen. Ernährungsberaterin Silvia Honigmann empfiehlt, Qualität vor Quantität zu setzen, da der Bedarf an bestimmten Nährstoffen wie B-Vitaminen, Vitamin D und Folsäure steigt.


Gesunde Ernährung für zwei

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an folgenden Lebensmitteln ist, versorgt Mutter und Kind mit allen notwendigen Nährstoffen:

  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte
  • Gemüse
  • Obst
  • Nüsse


Statt sich auf raffinierte Produkte zu stützen, sollten schwangere Frauen Vollwertkost bevorzugen. Eine intelligente Aufteilung der Mahlzeiten in kleinere Portionen über den Tag kann nicht nur Übelkeit entgegenwirken, sondern auch eine gesunde Gewichtszunahme fördern.


Bedeutung der Gewichtskontrolle

Eine übermässige Gewichtszunahme kann Risiken für Mutter und Kind mit sich bringen, wie:

  • Schwangerschaftsdiabetes
  • Geburtskomplikationen
  • Makrosomie (zu grosses Kind)


Daher ist es wichtig, das Gewicht im Blick zu behalten und bei Bedarf professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.


Tipps für eine gesunde Gewichtszunahme

  • Hören Sie auf Ihren Körper. Essen Sie, wenn Sie Hunger haben, und hören Sie auf, wenn Sie satt sind.
  • Vermeiden Sie zu viel Zucker und verarbeitete Lebensmittel.
  • Trinken Sie viel Wasser.
  • Bewegen Sie sich regelmässig.
  • Sprechen Sie mit Ihrer Gynäkologin oder einem Ernährungsberater, wenn Sie Fragen oder Bedenken haben.


Indem werdende Mütter auf ihren Körper hören und sich bewusst ernähren, können sie eine gesunde Schwangerschaft erleben. Für individuelle Beratung und Unterstützung stehen ihnen ihre Gynäkologin oder ein qualifizierter Ernährungsberater zur Verfügung. Eine gesunde Gewichtszunahme ist nicht nur für die Schwangerschaft wichtig, sondern legt auch den Grundstein für das Wohlbefinden von Mutter und Kind in der Zukunft.

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Einst als Mittel gegen die Fleischeslust eingesetzt, hat der Mönchspfeffer heute einen festen Platz in der Behandlung von Frauenleiden. In der griechischen und römischen Antike wurden dem Mönchspfeffer lustmindernde Wirkungen zugeschrieben. Dies spiegelt sich in seinem wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus L. (lat. agnus = Lamm, castus = keusch). Auch weitere seiner deutschen Namen weisen auf das Anaphrodisiakum hin: Keuschbaum und Keuschlamm. Hieronymus Bock hielt 1556 in seinem New Kreütter Buch fest: «Darumb dass diser Baum mit seinen schmalen Weidenbletter, … darzu die schwartze runde Körnlin, dem Pfeffer gleich, löschen vnd dilgen auß des fleisches brunst vnd begirde.» Im Altertum wurde die Pflanze als Heilmittel für vielerlei Erkrankungen verwendet. Später wurde der Mönchspfeffer volkstümlich zur Linderung leichter Beschwerden in den Tagen vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom, PMS) sowie zur Förderdung des Milchflusses eingesetzt. Eine Arzneipflanze für Frauen Heimisch ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis Westasien. Der immergrüne Baum mit seinen dichten ährenartigen Blütenständen kann gut sechs Meter hoch werden. Seine reifen Steinbeeren riechen aromatisch, salbeiartig und schmecken scharf und pfefferartig. Der Studienkreis «Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» der Universität Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gekürt. Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers regulieren und stabilisieren den weiblichen Hormonhaushalt. Insbesondere hemmen sie die Bildung von Prolaktin. Dieses Hormon wird vor allem in der Schwangerschaft ausgeschüttet, wo es für das Wachstum der Brustdrüse verantwortlich ist, sowie in der Stillzeit, während der es die Milchbildung anregt. Medizinisch stehen heute folgende Anwendungsgebiete im Vordergrund: – prämenstruelle Beschwerden einschliesslich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, – Menstruationsstörungen, – zu häufige, zu wenige oder ausbleibende Regelblutungen. Moderne Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers. Die Arzneimittel sollten täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten eingenommen werden.  Übrigens: Moderne Studien konnten die lusthemmende Wirkung von Mönchspfeffer nicht bestätigen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen eingenommen, soll er gar die Lust steigern.
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