Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine

astrea Apothekenmagazin • 17. April 2025

Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine

Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine müssen wir mit der Nahrung zu uns nehmen, denn sie werden vom Körper nicht oder nur unzureichend selbst gebildet. Gerade in der kalten Jahreszeit ist eine ausreichende Versorgung wichtig, um das Immunsystem zu stärken.


Wir Menschen sind, wie alles Stoffliche auf der Welt, aus unterschiedlichen Atomen zusammengesetzt. Gerade einmal vier Elemente, nämlich Sauerstoff (O), Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und Stickstoff (N), machen zusammen über 95 Prozent der Masse unseres Körpers aus!


Mineralstoffe und Spurenelemente


Mineralstoffe und Spurenelemente gehören zu den übrigen fünf Prozent. Es sind chemische Elemente, die unser Körper nicht selbst herzustellen vermag, sondern immer mit der Nahrung aufnehmen muss. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine Energie liefern. Während die Mineralstoffe in relativ grosser Menge vorkommen, sind es bei den Spurenelementen, wie der Name sagt, nur Spuren. Bekannte Beispiele sind etwa Calcium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Schwefel, Fluor, Iod, Selen und Zink. Dies im Unterschied zu chemischen Verbindungen wie den Kohlenhydraten, Fetten, Nukleinsäuren oder Proteinen, die wir im Körper selbst bilden können.


Mineralstoffe und Spurenelemente sind wie kleine Zahnräder, ohne die eine Maschine ihre Funktionen nicht wahrnehmen kann. So kommt zum Beispiel Calcium zusammen mit Phosphat im Mineral Hydroxylapatit vor, das die harte Grundsubstanz der Knochen und Zähne bildet. Magnesium entspannt die Muskulatur und wirkt Muskelkrämpfen entgegen. Eisen transportiert im Hämoglobin der roten Blutkörperchen den Sauerstoff von der Lunge in alle Gewebe des Körpers und ermöglicht so die Energiegewinnung. Zink ist wichtig für das Immunsystem und hilft gegen übertragbare Krankheiten in der kalten Jahreszeit.


Ein Mangel an den Elementen kann dramatische Folgen haben. So reagiert zum Beispiel die Schilddrüse auf zu wenig Iod mit einer Grössenzunahme und ein unansehnlicher «Kropf» entsteht am Hals. Bekannt ist auch der Eisenmangel, der zu Schwäche, Blutarmut, Blässe, Müdigkeit und Haarausfall führen kann. Er tritt häufiger bei Frauen auf, weil sie während der Menstruation Eisen mit dem Blut verlieren und der Bedarf in der Schwangerschaft und Stillzeit ebenfalls erhöht ist.


«Vitamine sind keine Energiequellen, aber unverzichtbar für viele Prozesse vom  Stoffwechsel bis zur Blutgerinnung.»


Vitamine


Wie die Mineralstoffe und Spurenelemente werden die meisten Vitamine mit der Nahrung aufgenommen und nur wenige Vertreter, wie zum Beispiel Vitamin D, können vom Körper selbst hergestellt werden. Die Bakterien in der Darmflora tragen zur Versorgung von Biotin und Vitamin K bei. Vitamine werden sehr häufig mit Früchten und Gemüse in Verbindung gebracht, sie kommen aber natürlich auch in tierischen Lebensmitteln, Pilzen, Mikroorganismen oder Algen vor. Wie die Mineralstoffe liefern sie dem Körper keine Energie.


Es wird zwischen den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K sowie den wasserlöslichen Vitaminen B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, B12 und Vitamin C unterschieden.


Die 13 Vitamine nehmen lebensnotwendige Funktionen wahr und sind zum Beispiel am Sehprozess, an der Blutgerinnung, am Stoffwechsel und Immunsystem beteiligt. Ein echter Vitaminmangel kann gravierende gesundheitliche Störungen nach sich ziehen. Ein Beispiel ist der Skorbut, ein schwerer Vitamin-C-Mangel, der früher aufgrund einer einseitigen Ernährung sehr häufig und mit desaströsen Konsequenzen bei Seeleuten vorkam. Im 18. Jahrhundert wurde entdeckt, dass Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen der Krankheit vorzubeugen vermögen, denn sie enthalten viel Vitamin C.


Einem Mangel vorbeugen


Aufgrund des ausgezeichneten Nahrungsmittelangebots und der Präventionsarbeit sind schwere Mangelerkrankungen in der Schweiz glücklicherweise selten. Trotzdem gibt es Risikosituationen und -gruppen, die wir beachten müssen. Dazu gehören unter anderem die Einnahme von Medikamenten (zum Beispiel Diuretika, Statine), das Kindesalter, das Alter, die Alkoholabhängigkeit, die vegane Ernährung und die Schwangerschaft und Stillzeit.


Um einem Mangel vorzubeugen, ist eine vielfältige und gesunde Ernährung wichtig, also mit Früchten, Gemüse, Pilzen, Nüssen, Milchprodukten, Kohlenhydraten, pflanzlichen Fetten und Tees. Für die Vorbeugung und Behandlung eines Mangels sind in Apotheken Nahrungsergänzungsmittel und Arzneimittel mit allen wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen erhältlich. Sie können kombiniert oder einzeln zu sich genommen werden und stehen zum Beispiel als Tabletten, Brausetabletten, Kapseln, Granulate und als Säfte zur Verfügung.

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Einst als Mittel gegen die Fleischeslust eingesetzt, hat der Mönchspfeffer heute einen festen Platz in der Behandlung von Frauenleiden. In der griechischen und römischen Antike wurden dem Mönchspfeffer lustmindernde Wirkungen zugeschrieben. Dies spiegelt sich in seinem wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus L. (lat. agnus = Lamm, castus = keusch). Auch weitere seiner deutschen Namen weisen auf das Anaphrodisiakum hin: Keuschbaum und Keuschlamm. Hieronymus Bock hielt 1556 in seinem New Kreütter Buch fest: «Darumb dass diser Baum mit seinen schmalen Weidenbletter, … darzu die schwartze runde Körnlin, dem Pfeffer gleich, löschen vnd dilgen auß des fleisches brunst vnd begirde.» Im Altertum wurde die Pflanze als Heilmittel für vielerlei Erkrankungen verwendet. Später wurde der Mönchspfeffer volkstümlich zur Linderung leichter Beschwerden in den Tagen vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom, PMS) sowie zur Förderdung des Milchflusses eingesetzt. Eine Arzneipflanze für Frauen Heimisch ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis Westasien. Der immergrüne Baum mit seinen dichten ährenartigen Blütenständen kann gut sechs Meter hoch werden. Seine reifen Steinbeeren riechen aromatisch, salbeiartig und schmecken scharf und pfefferartig. Der Studienkreis «Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» der Universität Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gekürt. Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers regulieren und stabilisieren den weiblichen Hormonhaushalt. Insbesondere hemmen sie die Bildung von Prolaktin. Dieses Hormon wird vor allem in der Schwangerschaft ausgeschüttet, wo es für das Wachstum der Brustdrüse verantwortlich ist, sowie in der Stillzeit, während der es die Milchbildung anregt. Medizinisch stehen heute folgende Anwendungsgebiete im Vordergrund: – prämenstruelle Beschwerden einschliesslich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, – Menstruationsstörungen, – zu häufige, zu wenige oder ausbleibende Regelblutungen. Moderne Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers. Die Arzneimittel sollten täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten eingenommen werden.  Übrigens: Moderne Studien konnten die lusthemmende Wirkung von Mönchspfeffer nicht bestätigen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen eingenommen, soll er gar die Lust steigern.
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