Fachmann / Fachfrau Apotheke EFZ

astrea Apothekenmagazin • 19. Juni 2025

«Eine Ausbildung, die ich jungen Leuten ans Herz legen kann»

Chris Botana gehört zu den ersten Absolventen der neuen Ausbildung «Fachmann/Fachfrau Apotheke EFZ». Wir haben ihn kurz vor seinem Lehrabschluss in der Jura Apotheke Eichenberger in Dulliken getroffen und mit ihm über seine Motivation, Herausforderungen und Zukunftspläne gesprochen.


Chris, wie geht’s dir so kurz vor dem grossen Finale? Bist du bereit für die Prüfungen?

Ganz ehrlich? Ich fühle mich ziemlich gestresst mit dem Druck der bevorstehenden Prüfungen. Einerseits freue ich mich, andererseits habe ich Angst, Fehler zu machen. Wenn ich nervös bin, passieren mir schnell Flüchtigkeitsfehler.


Ein Quereinstieg mit Herzblut


Du hast dich für eine zweite Ausbildung entschieden. Wie kam es dazu?

Ich habe zuerst eine Lehre als Coiffeur gemacht und danach einige Jahre auf dem Beruf gearbeitet. Während Corona habe ich in ein Büro für Coiffeur-Zubehör gewechselt. Es war eine strenge Zeit, da plötzlich alle online bestellten. Nach der Pandemie wurde es ruhiger. Für mich zu ruhig und mir fehlte der direkte Kundenkontakt, den ich so liebe, da damit jeder Tag anders ist.


Das Gesundheitswesen interessierte mich schon immer und da meine Schwester in einer Apotheke als gelernte Pharma-Assistentin arbeitet, entschied ich mich, in dieser Apotheke einen Tag zu schnuppern – und es gefiel mir sehr.


Eine Ausbildung mit Tiefe


Seit 2022 ist die neue Ausbildung «Fachfrau/Fachmann Apotheke EFZ» in Kraft. Was hat sich verändert – und wie erlebst du die Ausbildung?

Da ich nicht miterlebt habe, wie die Ausbildung vorher war, kann ich selbst nicht sagen, was sich geändert hat. Aber mir und den anderen Lernenden in der Apotheke fällt auf, dass wir schon während der Lehre tiefer in die Materie eintauchen. Mir gefällt, dass mir durch das Lernen der verschiedenen Themen, z. B. der Krankheitsverläufe, vieles klarer wird und ich dadurch die Kundinnen und Kunden besser beraten kann. Das Erlernte kann ich zudem auch im Privatleben gebrauchen. Was mir in der Ausbildung weniger gefällt, sind die komplizierten Medikamentennamen und deren Wirkstoffe, die wir lernen müssen.


Was gefällt dir an deiner praktischen Arbeit in der Apotheke am besten? Was findest du herausfordernd?

Wie schon gesagt, liebe ich den Umgang mit Menschen. Das ist gleichzeitig auch das Herausfordernde – die Kundinnen und Kunden zu verstehen und sie fachlich zu beraten.


Beratung mit Einfühlungsvermögen und Fachwissen


Kundennähe ist dir also wichtig. Ist das dein Antrieb?

Ja, der Umgang mit Menschen ist meine Hauptmotivation. Es braucht Geduld, Verständnis und ein offenes Ohr, da die Kundinnen und Kunden ja mit ihren gesundheitlichen Problemen zu uns kommen. Nebst Einfühlungsvermögen braucht man auch ein gutes Fachverständnis, Genauigkeit und Verantwortungsbewusstsein – gerade wenn’s um Medikamente geht. Es ist eine Mischung aus Herz und Kopf.


Du arbeitest im selben Team wie deine Schwester – wie ist das?

Mit meiner Schwester zu arbeiten, ist für mich sehr angenehm. Sie hat mich inspiriert und motiviert, auch diesen Beruf zu erlernen. Ich habe sie immer dafür bewundert, dass sie bei gesundheitlichen Beschwerden stehts die passenden Medikamente (natürlich nur rezeptfreie) nach Hause brachte.



Zukunft mit Perspektiven


Was kommt nach dem Lehrabschluss – hast du Pläne?

Eigentlich will ich jetzt erstmal die Lehre gut abschliessen und den eidg. Fachausweis in der Hand halten. Dann sehen wir weiter. Es stehen mir viele Möglichkeiten offen.


Kannst du jungen Leuten die Ausbildung empfehlen?

Ja, das kann ich mit gutem Gewissen. Es ist ein sinnstiftender Beruf und das erlernte Wissen kann man in vielen Lebenssituationen gut gebrauchen.


Lieber Chris, herzlichen Dank für das Interview und «Toi-toi-toi» für die Abschlussprüfungen.


Die neue Ausbildung «Fachfrau/Fachmann Apotheke EFZ»


  • Mehr Verantwortung: Die Lernenden übernehmen eine aktivere Rolle in der Beratung und Betreuung von Kundinnen und Kunden.
  • Vertiefte Kompetenzen: Themen wie Arzneimittelkunde, Kommunikation, interprofessionelle Zusammenarbeit und Digitalisierung haben deutlich an Gewicht gewonnen.
  • Stärkere Vernetzung im Gesundheitssystem: Die neue Ausbildung fördert die Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsfachpersonen und betont den Beitrag der Apotheken zur öffentlichen Gesundheit.


Die Lehre dauert weiterhin drei Jahre und wird mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis abgeschlossen. Sie bietet hervorragende Perspektiven – sowohl für Berufseinsteiger/innen als auch für Quereinsteiger/innen wie Chris – oder dich.


Willst du mehr über diesen spannenden Beruf erfahren?

Dann mach dich schlau auf: www.choose-your-impact.ch

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Einst als Mittel gegen die Fleischeslust eingesetzt, hat der Mönchspfeffer heute einen festen Platz in der Behandlung von Frauenleiden. In der griechischen und römischen Antike wurden dem Mönchspfeffer lustmindernde Wirkungen zugeschrieben. Dies spiegelt sich in seinem wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus L. (lat. agnus = Lamm, castus = keusch). Auch weitere seiner deutschen Namen weisen auf das Anaphrodisiakum hin: Keuschbaum und Keuschlamm. Hieronymus Bock hielt 1556 in seinem New Kreütter Buch fest: «Darumb dass diser Baum mit seinen schmalen Weidenbletter, … darzu die schwartze runde Körnlin, dem Pfeffer gleich, löschen vnd dilgen auß des fleisches brunst vnd begirde.» Im Altertum wurde die Pflanze als Heilmittel für vielerlei Erkrankungen verwendet. Später wurde der Mönchspfeffer volkstümlich zur Linderung leichter Beschwerden in den Tagen vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom, PMS) sowie zur Förderdung des Milchflusses eingesetzt. Eine Arzneipflanze für Frauen Heimisch ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis Westasien. Der immergrüne Baum mit seinen dichten ährenartigen Blütenständen kann gut sechs Meter hoch werden. Seine reifen Steinbeeren riechen aromatisch, salbeiartig und schmecken scharf und pfefferartig. Der Studienkreis «Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» der Universität Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gekürt. Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers regulieren und stabilisieren den weiblichen Hormonhaushalt. Insbesondere hemmen sie die Bildung von Prolaktin. Dieses Hormon wird vor allem in der Schwangerschaft ausgeschüttet, wo es für das Wachstum der Brustdrüse verantwortlich ist, sowie in der Stillzeit, während der es die Milchbildung anregt. Medizinisch stehen heute folgende Anwendungsgebiete im Vordergrund: – prämenstruelle Beschwerden einschliesslich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, – Menstruationsstörungen, – zu häufige, zu wenige oder ausbleibende Regelblutungen. Moderne Fertigarzneimittel enthalten Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers. Die Arzneimittel sollten täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten eingenommen werden.  Übrigens: Moderne Studien konnten die lusthemmende Wirkung von Mönchspfeffer nicht bestätigen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen eingenommen, soll er gar die Lust steigern.
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